Kaum Kosten für Betroffene bei neuen Straßennamen

Die Umbenennung von Straßen in Münster-Mitte würde für die Anwohnenden nicht besonders teuer.

© Stadt Münster

Groß ins Geld geht es für die Betroffenen nicht, wenn es neue Straßennamen gibt. Die Stadtverwaltung informiert u.a. Behörden, aber auch Brief- und Zeitungszusteller, Telekommunikationsanbieter oder auch die Taxizentrale. Auch Grundbucheintragungen werden kostenfrei geändert. Auch die Änderung der Adresse im Personalausweis oder im Fahrzeugschein ist kostenfrei. Da gibt es einen neuen Aufkleber, dafür muss man dann allerdings zum Bürgeramt.

Stadt übernimmt keine Ausgaben für Visitenkarten

Versicherungen oder andere Stellen wie z.B. Banken oder Vereine, bei denen die Adresse gespeichert ist, die müssen die Betroffenen ähnlich wie bei einem Umzug selbst informieren. Selbst bezahlen muss man auch neues Briefpapier oder Visitenkarten. Aber Restbestände kann man noch drei Jahre lang aufbrauchen. Erst dann ist nur noch der neue Straßenname gültig.

Bürgerinitiative rechnet mit hohen Aufwand für die Stadt

Die "Bürgerinitiative für Münsters Straßen" sieht das mit den Kosten natürlich etwas anders:

"Wenn man mal die Kosten zusammenrechnen würde, die auf die Stadtverwaltung allein an Arbeitszeit zusammenkämen für die Infoveranstaltungen, den Verwaltungsaufwand bei der Umstellung der Adressen und am Ende noch die neuen Straßenschilder, da käme schon eine halbe Million Euro zusammen."

Das sagt Stephan Bracht von der Initiative. 500.000 Euro - das ist allerdings eine Zahl, die die Stadt nicht bestätigen wollte.

Bürgerinitiative ist zuversichtlich

Die "Bürgerinitiative für Münsters Straßen" will schon Ende der Woche genug Unterschriften für das Bürgerbegehren gegen die Umbenennung zusammen haben. Weit über 5.000 der bis zum 6. August nötigen 6.000 Unterschriften sind schon gesammelt.

Bezirksvertretung Mitte will neue Straßennamen

Anfang Mai hatte die Bezirksvertretung Mitte beschlossen, dass mehrere historisch belastete Straßennamen in Münster verschwinden sollen. Neue Namen soll es u.a. geben für die Admiral-Scheer-Straße, die Otto-Weddigen Straße und die Skagerrakstraße. Direkt nach der Entscheidung hatte die neue "Bürgerinitiative für Münsters Straßen" das Bürgerbegehren auf den Weg gebracht. Etwa 40 Mitglieder der Initiative sammeln seitdem in Münster-Mitte, unter anderem vor Supermärkten, Unterschriften für das Bürgerbegehren.

Stadt muss Unterschriften prüfen

Bis zum 6. August müssen mindestens 6.000 gültige Unterschriften bei der Stadt vorgelegt werden. Die prüft dann, ob die Unterschriften aus dem Stadtbezirk Mitte kommen. Wenn das Bürgerbegehren erfolgreich ist, kann die Bezirksvertretung-Mitte die Straßenumbenennungen zurücknehmen. Tut sie das nicht, sind die Anwohner:innen in Münster-Mitte zum Bürgerentscheid aufgerufen.

Weitere Meldungen