Mehr Arbeitslose in Münster
Veröffentlicht: Mittwoch, 28.05.2025 10:02
Für die Jahreszeit untypisch ist in diesem Jahr im Mai die Arbeitslosigkeit gestiegen. Man merkt die gedämpfte wirtschaftliche Lage.

"Die schwache konjunkturelle Entwicklung ist auch am Arbeitsmarkt in Münster zu spüren", berichtet Joachim Fahnemann, Leiter der Agentur für Arbeit Ahlen-Münster, mit Blick auf die aktuellen Arbeitslosenzahlen. Insgesamt waren im Mai 9.464 Frauen und Männer im Stadtgebiet arbeitslos gemeldet, 33 mehr als im April. Die Arbeitslosenquote blieb gegenüber dem Vormonat unverändert bei 5,2 %.
Untypische Entwicklung
Die Entwicklung sei für die Jahreszeit untypisch, betont Fahnemann: "In der Regel sinkt die Arbeitslosigkeit in den Frühlingsmonaten spürbar. In witterungsabhängigen Branchen und Berufen, im Handel und in der Gastronomie wird dann üblicherweise wieder mehr Personal eingestellt", erläutert er. Dies sei in den vergangenen Wochen nur bedingt der Fall gewesen.
Gedämpfte wirtschaftliche Lage
Die gedämpfte wirtschaftliche Lage wirkte sich auch auf die Personalnachfrage der Arbeitgeber aus. So meldeten die Unternehmen und Verwaltungen in Münster im Mai 528 neue offene Stellenangebote bei der Agentur für Arbeit, 32 weniger als im April. Seit Beginn des Jahres wurden insgesamt 2.342 neue Jobangebote gemeldet, 530 weniger als im gleichen Zeitraum des vergangenen Jahres. "Hier macht sich die deutliche Zurückhaltung der Arbeitgeber bemerkbar, wenn es um die Einstellung von neuen Mitarbeitern geht," so der Agenturchef. Insbesondere in konjunkturabhängigen Branchen warteten Personalverantwortliche häufig die künftige wirtschaftliche Entwicklung ab. Gleichzeitig würden Entlassungen aber in der Regel vermieden, unterstreicht Fahnemann.
Fachkräftemangel bleibt ein Problem
Ein weiterer Grund für die gebremste Situation am Arbeitsmarkt sei das Fehlen von Fachkräften. "In fast allen Branchen und Berufen sind qualifizierte Kräfte auf dem Arbeitsmarkt kaum zu finden, so dass einige Unternehmen keine Stellen mehr ausschreiben, obwohl sie Personal benötigen", berichtet der Agenturleiter. Vom Bedarf an Fachpersonal profitierten zuletzt vor allem junge Nachwuchskräfte. So konnte die Jugendarbeitslosigkeit im Mai leicht sinken. Insgesamt waren 732 Jugendliche und junge Erwachsene arbeitslos gemeldet, 16 weniger als im April und 25 weniger als vor einem Jahr.