Wieder Maskenpflicht für Schüler im Unterricht

Wenige Tage vor dem Ende der Herbstferien bekennt das nordrhein-westfälische Schulministerium Farbe: Es wird wieder eine Maskenpflicht im Unterricht geben. Zudem gibt es 50 Millionen Euro für Luftreinigungsanlagen.

Schüler ab der 5. Klasse müssen in Nordrhein-Westfalen nach den Herbstferien auch an ihrem Sitzplatz im Unterricht wieder Maske tragen. Die Regelung soll bis zu den Weihnachtsferien gelten, teilt das Schulministerium am Mittwoch (21.10.) in einer E-Mail an alle Schulen mit.

Zudem kündigt das Land ein Sonderprogramm an, um die Belüftung an Schulen zu verbessern. Das Land wird dafür laut NRW-Bauministerin Ina Scharrenbach (CDU) 50 Millionen Euro für mobile Lüftungsanlagen zur Verfügung stellen.

Die Erweiterung der Maskenpflicht - sie gilt sonst unter anderem auf den Gängen der Schulen - habe sich nach den Sommerferien bewährt, so das Ministerium. Damals war die Pflicht für zwei Wochen eingeführt worden. Diesmal gilt sie wesentlich länger - bis zum Beginn der Weihnachtsferien am 22. Dezember. Die Maskenpflicht solle "zusätzlichen Schutz für alle Beteiligten" bieten und "für mehr Sicherheit und Stabilität im Unterrichtsgeschehen sorgen", so das Ministerium.

Nordrhein-Westfalens Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) sagte, dass Schulen bislang keine "Hotspots" gewesen seien. 98 Prozent der Schüler konnten in Präsenz unterrichtet werden. Gebauer lobte die Disziplin an den Schulen und appellierte an alle Beteiligten, sich auch außerhalb der Schulen entsprechend zu verhalten.

Die Wiedereinführung der Maskenpflicht im Unterricht hatte am Dienstag (20.10.) unter anderem die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) gefordert.

Wie im Sommer müssen Lehrer künftig immer dann Maske tragen, wenn sie den Mindestabstand von 1,5 Metern nicht einhalten können. Auch wenn es der Unterricht erfordert, können sie sie zumindest zeitweise ausziehen. Als Beispiel wurde im Sommer von Schulministerin Gebauer das Zeigen des "th" im Englischunterricht genannt. Grundschüler sind von der Maskenpflicht im Klassenzimmer ausgenommen.

Weiter empfiehlt das NRW-Schulministerium, in den Klassenräumen alle 20 Minuten Stoßlüften - sowie "Querlüften wo immer es möglich ist" und "Lüften während der gesamten Pausendauer". Diese bereits bekannte Maßgabe hatte für Wirbel gesorgt, da die Schüler sich theoretisch warm anziehen müssen.

Eine Umfrage habe gezeigt, dass die Schulen in den weitaus meisten Kommunen schon jetzt gut lüften könnten, berichtete NRW-Bauministerin Scharrenbach am Mittwoch. 303 Kommunen hätten zurück gemeldet, dass alles in Ordnung sei. In 39 Kommunen gebe es Probleme bei einzelnen Räumen. Einige Fenster ließen sich nicht öffnen oder lägen nach innen. 85 Städte hätten noch nicht auf die Umfrage geantwortet.

Wie Schulministerin Gebauer zudem erklärte, wird in NRW kein Schwellenwert festgesetzt, ab welcher Infektionslage Schulen vor Ort schließen müssen. Es müsse alles getan werden, um die Schulen offen zu halten, sagte sie.

Im bevölkerungsreichsten Bundesland beginnt am Montag für rund 2,5 Millionen Schüler wieder der Unterricht nach den Herbstferien. NRW gehört laut Lagebericht des Robert Koch-Instituts weiterhin zu den Bundesländern mit einer überdurchschnittlich hohen Zahl an Neuinfektionen: Die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz lag am Mittwoch bei 67 - der Bundesdurchschnitt lag bei 51,3.

Die aktuellen Corona-Zahlen für Münster

Am Mittwoch (21.10.) Nachmittag gelten 147 Münsteraner/-innen als infiziert. Die Gesamtzahl labordiagnostisch bestätigter Corona-Fälle im Stadtgebiet ist auf 1.366 (+25) gestiegen. Davon sind 1.206 (+35) Patienten wieder genesen. Der Inzidenzwert (=Zahl der Infektionen pro 100.000 Einwohnern innerhalb von 7 Tagen) liegt für Münster bei 33,0. Ab dem Corona-Grenzwert von 35 greifen wieder strengere Schutzmaßnahmen in der Stadt.

Das Hauptinfektionsgeschehen spielt sich aktuell bei den Menschen zwischen 20 und 40 Jahren ab, vereinzelte Infektionen sind auch in deutlich höheren Jahrgängen zu verzeichnen. Darunter fallen auch sieben Bewohner in einem Altenwohnheim im Kreuzviertel sowie drei Patienten eines Krankenhauses. Die betroffenen Personen wurden isoliert, Kontakte werden nachverfolgt und Testungen angeordnet.

Weitere Meldungen