Westfleisch übernimmt 3.000 Werkarbeiter in die Stammbelegschaft

Nach scharfer Kritik an miesen Arbeitsbedingungen übernimmt das Münsteraner Unternehmen Westfleisch 3.000 Beschäftigte, die bisher nur über externe Firmen mit Werkverträgen tätig waren. Bis Jahresende sollen die Arbeiter in die tarifgebundene Stammbelegschaft eingegliedert werden, wie Westfleisch und die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) am Donnerstag (17.09.) in Münster mitteilten. Zudem wechselten 1.000 Mitarbeiter von Töchterfirmen in die Stammbelegschaft.

© Westfleisch

Wie viel die Beschäftigten künftig in etwa mehr verdienen als derzeit, ist nicht bekannt. Die niedrigste Lohnstufe liegt den Angaben zufolge oberhalb des gesetzlichen Mindestlohns. Zur Übernahme der Werkarbeiter sagte der NRW-Landesbezirksvorsitzende der NGG, Mohamed Boudih: "Das wurde auch allerhöchste Zeit." Er hoffe, dass der Schritt ein Beispiel für den Rest der Branche wird.

Bei Westfleisch hatte es im Frühjahr unter anderem in Coesfeld zahlreiche Corona-Neuinfektionen unter den zumeist ausländischen Werkarbeitern gegeben. Daraufhin musste die Firma ihre Produktion zeitweise runterfahren. Im Sommer kam es beim Wettbewerber Tönnies ebenfalls zu vielen Corona-Neuinfektionen unter den dortigen Werkarbeitern, was scharfe Kritik an der ganzen Branche und deren Arbeitsbedingungen hervorrief.

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