Weihnachtsgeschenke: Nachhaltigkeit spielt keine Rolle

Nachhaltigkeit und Umweltschutz spielen beim Geschenkekauf vor Weihnachten nur eine untergeordnete Rolle. Das ergab eine von der FOM Hochschule für Oekonomie & Management durchgeführte Umfrage. In Münster wurden rund 850 Menschen dazu befragt.

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Nachhaltigkeit und Umweltschutz spielen beim Geschenkekauf vor Weihnachten nur eine untergeordnete Rolle. Überraschend ist vor allem, dass die jüngeren Generationen offenbar wenig Wert auf einen umwelt- und ressourcenschonenden Weihnachtseinkauf legen. Das ergab eine von der FOM Hochschule für Oekonomie & Management durchgeführte Umfrage unter bundesweit rund 62.000 Frauen und Männern zwischen 12 und 99 Jahren – in Münster wurden rund 850 Menschen dazu befragt.

Unter dem Oberbegriff "Nachhaltigkeit" hatten die Forscher die Bedeutung von umweltfreundlichen Materialien (z.B. Holz statt Plastik), die Verwendung gesundheitsschonender Lacke und Farben, Ökosiegel, biologische Herstellung und die Recyclingfähigkeit von Produkten zusammengefasst. Auf die Frage, ob diese Kriterien Einfluss auf den Geschenkekauf ausüben würden, gaben 72 Prozent der 12- bis 22-jährigen Münsteraner an, dass dies für sie keine Rolle spiele. Bei der Generation Y (23-38 Jahre) waren es noch 67 Prozent, bei den 39- bis 54-Jährigen noch mehr als die Hälfte (53 %), für die das Thema Nachhaltigkeit beim Geschenkekauf keine Bedeutung hat. Nur 28 Prozent aller befragten Münsteraner zwischen 12 und 99 Jahren gaben an, bei der Verpackung ihrer Geschenke auf umweltfreundliches Verpackungsmaterial zu achten.

Was verschenken Münsteraner – und wie viel geben sie aus?

Die Hitliste der Geschenke ist 2019 im Vergleich zu den Vorjahren relativ konstant. Mehr als jeder zweite Münsteraner verschenkt zu Heiligabend Geschenkgutscheine (59 %), gefolgt von Konzert- und Theaterkarten (47 %), Büchern (44 %), Uhren und Schmuck (43 %), Kosmetik (42 %) und Spielwaren (41 %). Weit abgeschlagen liegen hingegen eher traditionelle Geschenke wie Heimtextilien (19 %) oder Wohnbedarf (20 %). Durchschnittlich beabsichtigt jeder Münsteraner und jede Münsteranerin, rund 457 Euro für Weihnachtsgeschenke in diesem Jahr auszugeben, der Bundesdurchschnitt liegt bei 475 Euro.

Weihnachtseinkauf im Netz

Persönliche Empfehlungen von Freunden und Bekannten sind die wichtigsten Informationsquellen für den Geschenkekauf (56 %), noch deutlich vor Social Media (25 %). Das Internet ist als Kaufplattform aber weiterhin angesagt: Bei den 23- bis 38-Jährigen gaben sogar rund 87 Prozent der befragten Münsteraner an, die Bestellung im Internet zu tätigen. Gut die Hälfte kauft die Geschenke aber auch noch im Fachgeschäft in der Stadt und weiß die persönliche Beratung zu schätzen.

Ältere Generation lässt sich Zeit

Der Generationenvergleich zeigt Unterschiede bei der Frage, wann Geschenke gekauft werden. Hier lässt sich das Ergebnis klar auf die Formel bringen: Je jünger, desto kurzfristiger vor Weihnachten wird eingekauft, und je älter, desto mehr Zeit für Auswahl und Kauf lassen sich die Befragten. So gehen viele junge Menschen erst in den letzten Tagen vor dem Fest auf Shoppingtour, die Babyboomer- und Silent-Generation hat dagegen zu diesem Zeitpunkt schon ihre Geschenke beisammen.

Zur Studie

Die FOM Weihnachtsumfrage ist eine der größten Umfragen dieser Art in Deutschland. Unter wissenschaftlicher Leitung von Prof. Dr. Oliver Gansser vom ifes Institut für Empirie und Statistik der FOM beteiligten sich rund 30 Professorinnen und Professoren an der Studie. Rund 5.600 Studierende befragten im Herbst 2019 in Face-to-face-Interviews mit standardisierten Fragebögen bundesweit rund 62.000 Frauen und Männer im Alter von 12 bis 99 Jahren, quotiert nach Geschlecht und Alter.

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