Trinkwasser wird nicht knapp
Veröffentlicht: Mittwoch, 14.06.2023 06:30
Trotz der andauernden Trockenheit wird in Münster das Trinkwasser nicht knapp. Wie die Stadtwerke mitteilen, sind die Wasserspeicher gut gefüllt.
In der anhaltenden Trockenheit profitieren die Münsteraner:innen vom aktiven Grundwassermanagement der Stadtwerke Münster. Das bedeutet: Weil das natürliche Grundwasserdargebot des Münsterländer Kiessandzugs für die Versorgung der Stadt Münster nicht ausreicht, helfen die Stadtwerke Münster seit über 100 Jahren der natürlichen Grundwasserneubildung nach. Und wie? "Wir lassen es künstlich regnen und füllen damit den Grundwasserspeicher wieder auf", teilt eine Sprecherin auf ANTENNE MÜNSTER-Anfrage mit.
Bei der so genannten Grundwasseranreicherung wird gereinigtes Wasser aus dem Dortmund-Ems-Kanal versickert. Anschließend durchfließt es etwa 50 Tage lang die Bodenpassage, wird durch die Kiese und Sande im Boden ein weiteres Mal, ganz natürlich, gereinigt und vermischt sich auf seinem Weg hin zu den Brunnen mit dem bereits vorhandenen Grundwasser. Nach der Förderung wird es als so genanntes Rohwasser im Wasserwerk erneut gefiltert, bevor es als Trinkwasser an die Haushalte geht.
Für die Trinkwasserversorgung in Münster stellt die Trockenheit keine Gefahr dar. Allerdings beobachten die Stadtwerke, dass sich die Spitzenlasten in den vergangenen warmen Sommern verändert haben. "Was die Bereitstellung der Mengen angeht, können wir bei Spitzenlasten auf große Speicherkapazitäten zurückgreifen", heißt es bei den Stadtwerken. Allerdings belasten die Spitzen das Verteilsystem, also wenn alle gleichzeitig den Hahn aufdrehen. Das äußert sich dann z.B. durch schwächeren Wasserdruck. Zu Ausfällen ist es im Versorgungsgebiet bisher nicht gekommen. Dieses Phänomen greift die nationale Wasserstrategie auch auf. Es gibt z.B. Vorschläge manche Nutzung in schwächere Tageszeiten zu verlegen, z.B. Waschmaschinen nachts laufen lassen.
Für die Zukunft erweitern die Stadtwerke ihre Kapazitäten an ihren beiden großen Wasserwerken vor den Toren der Stadt, um auf die wachsenden Einwohnerzahlen und auch die Auswirkungen des Klimawandels zu reagieren. Zwei kleinere Wasserwerke werden perspektivisch geschlossen. Rund 75% des Trinkwassers gewinnen die Stadtwerke vor Ort, den Rest liefert Gelsenwasser aus dem Stausee Haltern.