Streitthema: Dürfen Radfahrer die Straße nutzen?

Erhitzte Gemüter: Die Stadt will die Radwegebenutzungspflicht abschaffen. Die Debatte über Sinn oder Unsinn ist entbrannt. Ab wann Radler auf die Straße dürfen, ist noch unklar.

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Die angekündigte Aufhebung der Radwege-Pflicht hat in Münster zu einer kontroversen Debatte über Sinn oder Unsinn geführt. Viele fürchten, dass es mehr Unfälle geben könnte, wenn sich Auto- und Radfahrer die Straße teilen. Andere glauben, dass dies ein weiterer Schritt hin zu Tempo 30 auf nahezu allen Straßen in Münster sein könnte. Die Befürworter wiederum begrüßen die größere Freiheit der Fahrradfahrer. Das Auto sollte aus ihrer Sicht mehr und mehr aus der Stadt verdrängt werden.

Radfahrer:innen sollen bald fast überall in Münster auch auf den Straßen unterwegs sein dürfen. Die Stadt will die so genannte Radwegebenutzungspflicht abschaffen. Das teilte sie im Verkehrsausschuss mit. Und unterstützt damit einen Antrag des Rathaus-Bündnisses aus Grünen, SPD und Volt sowie einiger kleinerer Parteien. Bislang gibt es im Stadtgebiet von Münster nur zehn Straßen, bei denen die Radwegebenutzungspflicht aufgehoben ist, am bekanntesten sicherlich die Wolbecker Straße.

Es soll aber auch Ausnahmen geben, die für Radfahrer tabu bleiben:

  • Straßen mit zwei Fahrbahnen in jede Richtung. Das sind weite Teile des Rings, die Weseler Straße, Stadtgraben, Albersloher Weg oder auch die Steinfurter Straße
  • Straßen mit einem Radfahrstreifen am Rand wie beispielsweise die Hafenstraße, den die Radfahrer verpflichtend nutzen müssen

Ab wann die neue Regelung gelten wird, ist bislang noch offen. Sie soll auf jeden Fall mit einer publikumswirksamen Kampagne begleitet werden.

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