Streiks bei der Eurobahn

Bei der Eurobahn hat am Montag (09.12.) ein Arbeitskampf begonnen. Betroffen war vor allem die Strecke Münster - Bielefeld über Warendorf. Dort sind Züge ausgefallen. Auf anderen Strecken wurde das Platzangebot verringert.

© Keolis / C. Köster, 2017

Noch ist nicht absehbar, ob und wie sich der Ausstand in den nächsten Tagen ausweitet. Von Münster aus fährt die Eurobahn Richtung Osnabrück, Rheine, Hamm, Dortmund und Warendorf. Bei einer Urabstimmung der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) unter den Beschäftigten des Eurobahn-Betreibers Keolis hatte sich eine große Mehrheit der Gewerkschaftsmitglieder für einen unbefristeten Arbeitskampf ausgesprochen.

"Die Zustimmung für einen Erzwingungsstreik liegt bei 94 Prozent", berichtet die für Streikmaßnahmen zuständige Bundesgeschäftsführerin, Cosima Ingenschay, nach Auszählung der Stimmen. Dieses Ergebnis werde nun der Bundesvorstand der EVG zeitnah bewerten. "Stellt der die Signale auf Grün, kann der Streik umgehend beginnen", sagte Ingenschay. Wenn es nun ausgerechnet in der sowieso schon hektischen Vorweihnachtszeit zu Verspätungen und Zugausfällen komme, liege die Verantwortung dafür bei der Eurobahn.

Eine Unternehmenssprecherin weist diese Darstellung allerdings entschieden zurück. Die Forderungen der Gewerkschaft etwa im Bereich der Freizeitregelungen seien überzogen und lägen weit über den Regelungen bei den Wettbewerbern.

Eurobahn: "Einschränkungen so gering wie möglich"

Die Eurobahn ist nach der Deutschen Bahn der zweitgrößte Anbieter im Regionalverkehr auf der Schiene in Nordrhein-Westfalen. Sie betreibt insgesamt 15 Regionalexpress- und Regionalbahnlinien. Die Unternehmenssprecherin betont, man werde versuchen im Streitfall die Einschränkungen für die Fahrgäste so gering wie möglich zu halten. Falls es zu Zugausfällen komme, werde man sich um einen Schienenersatzverkehr bemühen. Bedrohlich wäre für den Bahnbetrieb nach ihren Worten vor allem ein längerer Streik in den Werkstätten. Dies sei in den ersten Tagen für die Bahnkunden zwar kaum spürbar. Doch nach wenigen Wochen komme es unweigerlich zu Zugausfällen.

Mit der Gewerkschaft der Lokomotivführer hatte sich die Eurobahn schon im April auf einen Tarifvertrag geeinigt. Sie sieht eine allgemeine Vergütungserhöhung von 2,2 Prozent ab dem 1. Juli 2019 und von weiteren drei Prozent ab dem 1. Juli 2020 vor.

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