Soforthilfe für Unternehmer ab heute verfügbar

Die Verteilung der angekündigten Hilfsgelder von Bund und Land NRW für Kleinunternehmer und Soloselbständige zur Bewältigung der Folgen der Corona-Krise soll über die Bezirksregierung organisiert werden. Die Hotline der Bezirksregierung Münster für die NRW-Soforthilfe: 0251 411-3400.

Die Anträge sollen von Freitag (27.03.) an komplett digital und möglichst unbürokratisch abgewickelt werden. Das hat IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Fritz Jaeckel angekündigt. Hier sind die Anträge zu finden.

Bis zu 9.000 Euro können Betriebe mit bis zu fünf Beschäftigten für die nächsten drei Monate vom Bund bekommen.

15.000 Euro sind für Betriebe mit bis zu zehn Beschäftigten möglich.

Für Betriebe von zehn bis 50 Mitarbeitern zahlt das Land Zuschüsse von 25.000 Euro.

Dr. Fritz Jaeckel, Hauptgeschäftsführer der IHK Nord Westfalen© IHK Nord Westfalen
Dr. Fritz Jaeckel, Hauptgeschäftsführer der IHK Nord Westfalen
© IHK Nord Westfalen

Die IHK will den gut zehn Prozent der Betriebe, die noch offline sind, bei der Antragstellung helfen. IHK-Chef Jaeckel geht davon aus, dass von den gut 160.000 Kleinbetrieben im Kammerbezirk etwa die Hälfte einen Soforthilfeantrag stellen wird. Die IHK hat zudem eine Hotline für Fragen geschaltet: 0251 707 111.

Auch Handwerkskammer schaltet Hotline

Handwerksbetriebe finden die Anträge mit einem Erklärvideo über die Website der Handwerkskammer (HWK) Münster (www.hwk-muenster.de) oder direkt auf der Website der Bezirksregierung Münster (www.bezreg-muenster.de). Die Anträge können nur digital ausgefüllt werden. Darauf weist die HWK hin. Sie empfiehlt Betriebsinhabern ohne Online-Zugang zunächst in ihrem beruflichen und familiären Umfeld eine Lösung zum Herunterladen und Bearbeiten des Formulars zu suchen.

Für Fragen zum Ausfüllen des Formulars schaltet die HWK die Telefonhotline 0251 5203-888. Dort geben Berater am Freitag von 12 bis 17 Uhr, am Samstag von 8 bis 16 Uhr und am Sonntag von 10 bis 16 Uhr Auskunft und Hilfestellungen.

Die NRW-Soforthilfe umfasst Zuschüsse des Bundes und des Landes. Sie soll die Folgen der Corona-Krise abfedern, die wirtschaftliche Existenz sichern und akute Finanzierungsengpässe überbrücken. Im Handwerk kommt sie Soloselbstständigen und Unternehmen bis 50 Beschäftigte zugute. Die Soforthilfe ist in drei Größenklassen unterteilt.

Münster stundet Gewerbesteuer

Oberbürgermeister Markus Lewe hat einen "Krisenstab Wirtschaft" einberufen, der die ökonomischen Folgen der Corona-Krise abfedern soll. In seiner ersten Sitzung hat das Gremium sich darauf verständigt, dass münstersche Unternehmen auf Antrag ihre fälligen Gewerbesteuerzahlungen bis zum Ende des laufenden Jahres verschieben dürfen. Die Stundung wird zinslos gewährt, kann also von den Unternehmen ohne zusätzliche Kosten in Anspruch genommen werden.

"Auch hinsichtlich der Vergnügungssteuer und der Beherbergungssteuer wird die Stadt Münster vorhandene Ermessensspielräume maximal ausschöpfen, so dass die lokale Wirtschaft spürbare Entlastung erfährt und Arbeitsplätze gesichert werden können", verspricht Markus Lewe. Schon jetzt führe die Corona-Krise in etlichen Wirtschaftsbereichen zu teilweise existenzbedrohenden Schieflagen einzelner Gewerbetreibender. Beispielsweise können Restaurants, die wegen der Corona-Krise vorübergehend schließen mussten, derzeit kaum Geschäft machen. Dennoch laufen die Kosten der Inhaber etwa für Pacht und Personal weiter. Lewe: "Solchen Wirtschaftsbetrieben kann die Stadt mit dem steuerlichen Entgegenkommen unbürokratisch und schnell helfen."

In dem neuen "Krisenstab Wirtschaft" berät Lewe sich ab sofort in unregelmäßigen Abständen mit Stadtkämmerin Christine Zeller, den beiden Hauptgeschäftsführern der Industrie- und Handelskammern, Dr. Fritz Jäckel und Thomas Banasiewicz, dem Vorstandsmitglied der Sparkasse, Klaus Richter, sowie dem Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung, Dr. Thomas Robbers. Oberstes Ziel des Gremiums ist, trotz der Corona-Krise die gesunde Wirtschaftsstruktur der Domstadt und möglichst viele Arbeitsplätze zu erhalten.

Die Stadt Münster und die Wirtschaftsförderung bauen ein Informationsangebot für Unternehmen und für hilfebedürftige Bürgerinnen und Bürger auf, das in ständig aktualisierter Form über weitere Hilfestellungen, Antragsmodalitäten und Beratungskontakte informieren soll. Das Info-Paket für die Wirtschaft ist unter dem unten stehenden Link auf der Homepage der Stadt Münster abrufbar. Neben den Hilfestellungen der Stadt stellen Bund und Land auch Hilfsgelder zur Verfügung, die nicht zurückgezahlt werden müssen. Auch darüber wird das Info-Paket der Stadt fortlaufend aktualisierte Nachrichten enthalten. Stadtkämmerin Christine Zeller: "Leider wird die Corona-Krise auch erhebliche Auswirkungen auf den städtischen Haushalt haben, die sich gegenwärtig noch nicht kalkulieren lassen." Neben zusätzlichen Ausgaben etwa für Hilfseinrichtungen und die Feuerwehr rechnet die Stadt auch mit wegbrechenden Steuereinnahmen. Zeller: "Die Stadt muss sich darauf einstellen, nach der Corona-Krise auf unbestimmte Zeit mit weniger Geld auskommen zu müssen."

Infopaket "Wirtschaftshilfen" der Stadt Münster: www.muenster.de/corona_wirtschaftshilfen

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