Sind die Deutschen zu unfreundlich?

Wir Deutschen sind unfreundlich: Das sagen wir laut einer Studie selbst über uns! Wieso sind Menschen unfreundlich und wie gehen wir am besten mit unfreundlichen Menschen um? Das haben wir mit Stefan Biggeleben, Businesscoach und Experte fürs Zwischenmenschliche, geklärt.


Sind wir Deutschen zu unfreundlich?

Die Zahlen sprechen für sich: Laut einer Studie sagen wir selber, dass die Deutschen zu unfreundlich sind. Forscher haben Einheimische gebeten: "Bewerten Sie die Freundlichkeit der Menschen in ihrem Land auf einer Skala von 1-10". Wir Deutschen haben uns nur ein wenig über dem Durchschnitt platziert und zwar bei 6,5.

Stefan Biggeleben, Businesscoach und Experte fürs Zwischenmenschliche, sagt, dass man sich in der eigenen Wahrnehmung auf positive, freundliche Handlungen konzentrieren soll. Außerdem kann man, wenn man selber freundlich ist, eine "Lawine der Freundlichkeit" lostreten: Ist man zu anderen Menschen freundlich, gehen diese Menschen wiederum gelassener durchs Leben und sind freundlicher zu anderen.




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Muss man in manchen Situationen auch mal unfreundlich sein?

Charakter-Profilerin Susanne Grieger-Langer sagt, dass Freundlichkeit immer eine Frage von Stil und Respekt und daher sehr wichtig ist.

Unangebracht kann Freundlichkeit nur dann sein, wenn die Gegenseite eskaliert und laut oder sogar aggressiv wird. Doch auch dann sollte man es nicht übertreiben: Dritte erinnern sich nach Konflikten in der Regel an denjenigen, der die Situation zwar bestimmt aber besonnen gelöst hat.

Außerdem sollte man sich nicht zu überschwänglicher Freundlichkeit zwingen. Das wichtige ist, dass man sich selbst treu bleibt und echt ist.


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