Robert von Olberg zur Lage der SPD

Nach dem Nahles-Rücktritt von der SPD-Spitze und vom Vorsitz der Bundestagsfraktion suchen die Abgeordneten weiter nach Wegen aus der Krise. Münsters SPD-Vorsitzender Robert von Olberg war bei uns im Studio zu Besuch.

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Münsters SPD-Chef Robert von Olberg hat sich bestürzt darüber gezeigt, wie Andrea Nahles in den vergangenen Tagen behandelt wurde:

"Wir haben in der letzten Woche eine beispiellose Demontage erlebt, inbesondere der Fraktionsvorsitzenden. Da gab es ja zig Abgeordnete, die ganz offen gegenüber Medien über sie [Andrea Nahles] hergezogen haben. Das ist ein Umgang, der darf in einer Partei nicht stattfinden."

Andrea Nahles habe vor allem in ihrer Zeit als Bundesarbeitsministerin viel Gutes bewirkt, so Olberg im ANTENNE MÜNSTER-Interview.

Das Auswechseln von Personal der SPD allein helfe in der derzeitigen Krise nicht weiter. Robert von Olberg bedauert es sehr, dass momentan eher eine Personaldebatte geführt wird, statt die SPD inhaltlich wieder auf einen neuen Weg zu bringen:

"Das Profil der SPD muss sein, dass sie die Partei ist, die sich hier um die sozialen Anliegen in diesem Land kümmert, die ernst nimmt, dass wir eine immer größer werdende Ungleichheit in diesem Land haben, die aber auch bei anderen Herausforderungen - ich sag mal Stichwort Klimawandel - Antworten parat hat. Und zwar nicht anderen nach dem Mund redet, sondern eigene Antworten parat hat."

Von Olberg steht außerdem der Großen Koalition kritisch gegenüber. Er hält es für richtig, jetzt ernsthaft auf die Probe zu stellen, ob die GroKo noch eine Zukunft hat. Wenn in der GroKo beispielsweise zu den Themen Grundrente, Klimaschutzgesetze und CO2-Steuer keine Lösungen gefunden werden, müssen daraus Konsequenzen gezogen werden, findet Münsters SPD-Chef.

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Einschätzungen vom Politikwissenschaftler Klaus Schubert

In den nächsten Wochen übernehmen Manuela Schwesig aus Mecklenburg-Vorpommern, Malu Dreyer aus Rheinland-Pfalz und Thorsten Schäfer-Gümbel aus Hessen vorübergehend den Parteivorsitz der SPD. Auf Dauer stehen sie dafür jedoch nicht zur Verfügung.

Wir haben mit Politikwissenschaftler Klaus Schubert von der Uni Münster gesprochen und er hält das Übergangs-Trio für eine gute Idee:

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