Paulus-Dom gegen Feuer gerüstet

Nach der Brandkatastrophe von Notre-Dame in Paris stellt sich auch für das Bistum Münster die Frage: Wie wahrscheinlich ist solch ein Brand in Münsters Dom?

© ANTENNE MÜNSTER

Wie steht es um den Feuerschutz im Dom zu Münster?

Sabrina Friedrich ist beim Bischöflichen Generalvikariat für das Bauwesen verantwortlich. Sie sagt im ANTENNE MÜNSTER-Interview, dass man für den Brandfall bestmöglich gewappnet sei:

"Feuer in Kirchen ist grundsätzlich, wie in jedem anderen Gebäude auch, nie ausgeschlossen. Wir haben hier im Dom probiert, im Rahmen der Sanierung möglichst viel an Technik einzubauen, um eine Früherkennung zu ermöglichen und schwierige Zugangsbereiche wie den Turm auch wirklich erreichbar zu machen. Ich glaube, viel mehr kann man nicht machen."

Von 2010 bis 2013 wurde der Dom saniert, die Brandschutzausrüstung wäre nach Angaben des Bistums damit auf technisch aktuellem Stand. Das sagt auch Dombaumeisterin Anette Brachthäuser:

"Es wurden alle Elektroleitungen erneuert, die Heizung auf Erdwärme umgestellt, der nach dem Krieg errichtete stählerne Glockenstuhl durch einen hölzernen ersetzt und die ca. 5.500m² große Kupfereindeckung des Daches erneuert. Im Rahmen dieser Sanierung wurden ebenfalls Brandschutzmaßnahmen durchgeführt, wie zum Beispiel die Installation einer kompletten Brandmeldeanlage mit Aufschaltung auf die Feuerwehr. Im Gewölbe befindet sich ein Linienmelder über die gesamte Länge, im Glockenturm wurde das Holz im Bereich der elektrischen Leitungen zusätzlich mit einem feuerhemmenden Anstrich versehen und eine Rauchabsauganlage eingebaut. Die genaue Ursache des verheerenden Brandes in Notre-Dames bleibt abzuwarten. Für den Paulusdom kann ich sagen, dass die brandschutztechnische Ausstattung aus 2013 regelmäßig gewartet wird und somit auf aktuellem Stand ist."


OB Lewe: Brand macht mich fassungslos

"Der Brand von Notre-Dame macht mich fassungslos", twitterte Münsters Oberbürgermeister Markus Lewe am Montagabend (15. April). Und: "Münster denkt an Paris". Das Feuer zeige, "wie wichtig Kulturgüter, wie Kirchen und Kathedralen, für unsere europäische Identität sind", heißt es weiter in dem Tweet. Auch der Vize-Ratschef der CDU Münster, Frank Baumann, äußerte sich zu dem verheerenden Brand in Notre-Dame. Baumann schreibt bei Facebook:

"Ich sitze mit Tränen in den Augen vor den TV-Nachrichten. Gerade verbrennt ein wichtiges Teil unseres europäischen Kulturerbes. Ich bin im Herzen bei unseren französichen Freundinnen und Freunden. Meine Gedanken sind bei den mutigen Pariser Feuerwehrleuten, die unter Einsatz ihres Lebens um Notre Dame kämpfen".
Das Feuer hat Notre-Dame stark zerstört. © Thibault Camus, AP dpa
Das Feuer hat Notre-Dame stark zerstört.
© Thibault Camus, AP dpa
© ANTENNE MÜNSTER

Notre-Dame: Schneller Wiederaufbau binnen fünf Jahren

Frankreich zeigt sich nach dem verheerenden Brand von Notre-Dame entschlossen, die jahrhundertealte Kathedrale in Paris wieder aufzubauen. Das Feuer hat die Kathedrale stark zerstört. Die meisten Schätze und Reliquien konnten aber rechtzeitig in Sicherheit gebracht werden. Auch steht inzwischen fest, dass die Struktur des Gebäudes trotz einiger Schwachstellen gut hält. Sobald wie möglich soll nun mit der Renovierung begonnen werden. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron erklärte am Dienstagabend (16. April), er wolle, dass Notre-Dame schon binnen fünf Jahren wieder aufgebaut wird. Zuvor war vermutet worden, dass eine Renovierung der Kathedrale Jahrzehnte dauern könnte. Immerhin waren das Dach und der Spitzturm zerstört worden. Bereits jetzt ist fast eine Milliarde Euro an Spenden für den Wiederaufbau zusammengekommen - sowohl von Konzernen, als auch von Privatleuten.

Weitere Meldungen