"OB-Check" - Live-Debatte mit Jung, Todekino und Lewe im Netz

Die Westfälischen Nachrichten haben den aussichtsreichsten Kandidaten im Livestream auf den Zahn gefühlt. In der knapp zweistündigen Debatte gab es spannende Auseinandersetzungen.

© ANTENNE MÜNSTER

Wer wird Oberbürgermeister von Münster? Die drei aussichtsreichsten Kandidaten haben am Abend im OB-Check der Westfälischen Nachrichten knapp zwei Stunden lang live im Netz debattiert. Zuschauer gab es vor Ort nicht, die User konnten sich von zuhause aus mit Fragen in den Livestream einmischen.

Autofreie Innenstadt wird zum Reizthema

Beim Thema "Autofreie Innenstadt" lagen die Kandidaten erwartungsgemäß weit auseinander. Grünen-Kandidat Peter Todeskino will die autofreie Innenstadt bis 2025. Das Konzept: Nicht nur die Lebensqualität steigern, sondern auch für mehr Klimaschutz, Lärm- und Abgasschutz sorgen. Das Thema will Todeskino aber ausführlich mit den Bürgerinnen und Bürgern der Stadt diskutieren. Amtsinhaber Markus Lewe setzte in der Debatte auf andere Schwerpunkte: Eine Stadt mit 40% Anteil Fahrradfahrern habe bereits ein intelligentes Verkehrssystem. Es gehe nicht darum, Verbote auszusprechen, sondern alternative Angebote zu machen. SPD-Kandidat Michael Jung will auch weniger Autos in der Innenstadt. Dafür brauche es aber mehr und schnellere Busse und das Ein-Euro-Ticket.

Kontroverse Debatte um Ausbau der B 51

Zum "Ausbau der B 51" sagte Amtsinhaber Markus Lewe, eine funktionierende Verbindung nach Ostwestfalen sei wichtig, aber er persönlich halte einen vierspurigen Ausbau der Strecke zwischen Handorf und Telgte für nicht nötig. Die beiden Kontrahenten sprachen sich dagegen deutlich gegen einen Ausbau der B 51 aus und wollen den Bahnverkehr an dieser Strecke fördern. Es sei unglaublich, dass der Bahnhaltepunkt Handorf noch immer nicht fertig sei, während Millionen Euro in den Ausbau von Straßen gesteckt werden, sagte SPD-Kandidat Michael Jung. Grünen-OB-Kandidat Peter Todeskino bezeichnete die Bahnstrecke entlang der B 51 als "Bimmelbahn aus dem Kaiserreich", die dringend reaktiviert werden müsste.

Die WN hatten die drei aussichtsreichsten OB-Kandidaten zu einem Live-OB-Check eingeladen. Die Debatte lief auch live auf der ANTENNE MÜNSTER-Homepage.©
Die WN hatten die drei aussichtsreichsten OB-Kandidaten zu einem Live-OB-Check eingeladen. Die Debatte lief auch live auf der ANTENNE MÜNSTER-Homepage.
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Einigkeit beim Thema "digitaler Unterricht"

Beim Thema "Digitale Schule" lagen alle Kandidaten gar nicht weit auseinander: 4.000 angeschaffte iPads aus dem Digitalpakt für 50.000 Schüler, das reicht nicht, gab auch Amtsinhaber Markus Lewe zu. Man habe zwar schon viele iPads gekauft, es müssten aber weitere Käufe folgen. SPD-Kandidat und selbst Lehrer, Michael Jung, berichtete aus der eigenen Schule und Grünen-OB-Kandidat Peter Todeskino will den digitalen Wandel zur Chefsache machen.

Viele weitere Themen in der Diskussion

Weitere Themen in der Live-Debatte waren die "Corner-Szene" in der Jüdefelder Straße und am Hafen, die roten Fahrradstraßen, die Stadtentwicklung und die Zukunft des Hafencenters. Einig waren sich alle Kandidaten, dass es in Münster keine Gewerbesteuer-Erhöhung geben dürfe.


Hier gibt es die Live-Debatte in voller Länge

Jung, Todeskino und Lewe im Gespräch

Das sind die aktuellen Trends zur Kommunalwahl am 13. September

Gut eine Woche vor der Kommunalwahl haben mehrere Meinungsforscher die politische Stimmung in Münster analysiert. Wenn jetzt Sonntag der Stadtrat gewählt würde, könnte die CDU mit 36 Prozent der Stimmen rechnen, die Grünen mit 30 Prozent. Die Grünen würden damit deutlich an der SPD in Münster vorbeiziehen, die derzeit nur noch auf 18 Prozent käme. Das ist das Ergebnis der so genannten Sonntagsfrage, die Infratest dimap im Auftrag des WDR gestellt hat. Die Linke läge derzeit bei 5 Prozent, FDP und AfD jeweils bei 3 Prozent.

Die "Westfälischen Nachrichten" haben einen vorläufigen Trend für ein neues Münster-Barometer veröffentlicht, demzufolge bei der Oberbürgermeisterwahl alles beim Alten bliebe: Amtsinhaber Markus Lewe von der CDU käme auf gut 50 Prozent der Stimmen, seine aussichtsreichsten Kontrahenten Peter Todeskino von den Grünen und Michael Jung von der SPD lägen bei etwa 20 Prozent.

Informationen zu allen OB-Kanidaten gibt es hier.

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