Nächster Warnstreik im Nahverkehr

Am Montag (19.10.) sind in Münster erneut viele Busse ausgefallen. Die Gewerkschaft ver.di hatte wieder zu einem Warnstreik im kommunalen Nahverkehr aufgerufen.

© ANTENNE MÜNSTER

Zum dritten Mal betraf das auch die Busfahrgäste bei uns in der Stadt. Der Streik hat Montagfrüh begonnen und soll bis Betriebsende der Nachtbusse am Mittwochmorgen um 02:00 Uhr andauern.

Infos zum Warnstreik in Münster

Die Stadtwerke Münster rechnen damit, dass viele Busse der Linien 1 bis 34 und N80 bis N85 ausfallen. Es wird darum gebeten sich auf den Streik einzustellen und am Montag und Dienstag andere Fortbewegungsmittel wie das Fahrrad oder Fahrgemeinschaften zu nutzen. Die innerstädtischen Bahnlinien verkehren wie gewohnt und können genutzt werden. LOOPmünster ist voraussichtlich normal in Betrieb.

An den letzten beiden Warnstreiktagen im September und Oktober sind die privaten Partnerunternehmen der Stadtwerke dem Streikaufruf nicht gefolgt, so dass auf einigen Linien trotzdem Busse unterwegs waren. Eine Liste mit diesen Fahrten soll voraussichtlich am Sonntagmittag auf der Website der Stadtwerke veröffentlicht werden. Auch diese Busse können streikbedingt kurzfristig ausfallen. Hier kann vor der Abfahrt geprüft werden, ob der Bus gelistet ist. Nur dann fährt er auch tatsächlich. Fahrende Busse können außerdem sehr voll sein. Ab Mittwochfrüh um 5 Uhr fahren alle Busse wieder wie gewohnt.

Weitere Informationen am Streiktag

Erst am Streiktag wird klar, ob und ggfs. welche Busse trotz des Streikaufrufs fahren. In der Leitstelle der Stadtwerke werden diese Daten dann in die elektronischen Auskunftssysteme eingestellt, so dass kurzfristige Fahrplanauskünfte möglich sind. Bis zum Streiktag zeigen alle Auskunftssysteme den regulären Fahrplan an, also auch Busse, die ausfallen werden. Hier werden im Laufe des Morgens am Streiktag nur noch Fahrten angezeigt, die tatsächlich fahren. Auch das Busradar auf www.netzplan-muenster.de gibt einen guten Überblick darüber, welche Busse fahren.

Verhandlungen: Von Einigung weit entfernt

Grund für den erneuten Warnstreik der Beschäftigten der kommunalen Nahverkehrsbetriebe in Nordrhein-Westfalen sind die weiterhin stockenden Verhandlungen zum

Tarifvertrag Nahverkehr in NRW mit dem kommunalen Arbeitgeberverband (KAV NW). Auch in der zweiten Verhandlungsrunde, am 9. Oktober in Bochum, war es zu keiner ausreichenden Annäherung gekommen. Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) erwartet erneut flächendeckende Auswirkungen im Fahrdienst, ruft in einigen Teilen jedoch gezielt nur Beschäftigte im Servicebereich in den Streik.

Forderungen

ver.di fordert für die rund 30.000 Beschäftigten im kommunalen Nahverkehr unter anderem deutliche Verbesserungen im Bereich der Arbeitszeitregelungen und der Eingruppierung, von denen insbesondere die Beschäftigten im Fahrdienst (beispielsweise Bus-/Straßenbahnfahrer*innen) betroffen sind. Diese umfassen auch die Forderung zur Abschaffung der Entgeltgruppe 5a, die im Zuge der Restrukturierung des öffentlichen Personennahverkehrs im Jahr 2010 für das neueingestellte Fahrpersonal eingeführt wurde.

Die Forderungen beinhalten außerdem:

⦁ Eine maximale Dienstlänge im Fahrdienst von 10 statt bisher 12 Stunden und eine Bezahlung von mindestens 8 Stunden

⦁ Die Erhöhung der Ruhezeiten nach Schichtende von 10 auf 11 Stunden

⦁ Den Ausschluss sogenannter „geteilter Dienste“

⦁ Eine Zulage ab dem 1. Tag einer vorübergehenden Vertretung (bisher nach einem Monat)

⦁ Sowie Verbesserungen bei Zeitzuschlägen

Die Verhandlungen werden am 6./7. November fortgesetzt.

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