Münster braucht mehr Kita-Plätze und Fachpersonal

In Münster fehlen weiterhin Kita-Plätze. Zwar hat die Stadt seit 2011 rund 3.600 neue Plätze geschaffen - weil es in der Stadt in den nächsten Jahren aber mehr Kinder geben wird, müssen dringend weitere Kita-Plätze her. Das zeigt der Kita-Bericht 2020, den die Stadtverwaltung und Oberbürgermeister Markus Lewe jetzt vorgestellt haben.

© ANTENNE MÜNSTER

Mit Beginn des neuen Kita-Jahres hat die Stadtverwaltung gemeinsam mit Oberbürgermeister Markus Lewe den Kita-Jahresbericht für das Jahr 2020 vorgestellt. Das Fazit: "Wir sind auf einem guten Weg, das waren wir schon immer und das werden wir auch weiter fortsetzen", sagt die Jugendamtsleiterin Sabine Trockel im ANTENNE MÜNSTER-Interview. 221 neue Kita-Plätze sind seit dem vergangenen Jahr hinzugekommen. Die Versorgungsqoute für Kinder unter drei Jahren liegt bei 48 %, für Kinder über drei Jahren bei rund 104 %. Im NRW-Städtevergleich sind das gute Quoten.

Neue Kitas geplant

Trotzdem fehlen weiterhin 168 Kita-Plätze für Kinder unter drei Jahren, heißt es in dem Bericht. Die Stadt Münster will in allen Wohnvierteln genügend Kita-Plätze schaffen - vor allem mit neuen Kitas. In einigen Vierteln, wie etwa in der Innenstadt, ist das noch eine große Herausforderung, weil die Stadt hierfür dringend neue Flächen benötigt. In neuen Baugebieten wird die Kita-Versorgung direkt in der Stadtplanung berücksichtigt.

Bis 2028 will die Stadt mindestens 3818 neue Kita-Plätze geschaffen haben.

Fehlendes Fachpersonal

Ein weiteres Problem ist außerdem die Frage, wer die vielen neuen Kinder in Zukunft betreuen soll: Es fehlen dringend Erzieherinnen und Erzieher. Die Stadt versucht die Ausbildung zwar attraktiver zu gestalten, allerdings können größere Veränderungen, gerade was das Gehalt der Erzieherinnen und Erzieher betrifft, nicht auf kommunaler Ebene beschlossen werden, heißt es von der Stadt.

"Wichtig ist, und das können wir als Stadt nicht alleine machen, dass der Beruf noch attraktiver wird und finanziell noch intensiver anerkannt wird", sagt Oberbürgermeister Markus Lewe. "Denn das, was dort geleistet wird, ist großartig und wir können ja auch gerade in dieser Covid19-Zeit erleben, was es bedeutet, wenn auf einmal die Tagesbetreuung nicht mehr funktionieren kann."

Corona-Pandemie verschärft Personalsituation

Die Personalsituation verschärft sich gerade zu Corona-Zeiten: Erzieherinnen und Erzieher gehören selbst zur Risikogruppen, sodass derzeit nicht alle Kita-Gruppen wie geplant öffnen können. Und auch die Tagespflege, die in Münster ein wichtiger Bestandteil der Kinderbetreuung ist, ist betroffen. Fünf bis zehn Tagesväter und -mütter hören wegen der Corona-Pandemie frühzeitig auf, weil sie selbst zu Risikogruppen gehören. Nachwuchs ist auch in diesem Bereich schwierig zu finden, weil die damit verbundene Selbstständigkeit viele abschreckt.

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