Verkehrsversuche: Online-Umfrage gestartet

Vorfahrt für Radler und Busse? Platz für Menschen statt für Autos? Die Stadt möchte jetzt wissen, wie die Verkehrsversuche bei euch ankommen. Und ein neuer Podcast klärt auf.

Was wäre, wenn wir mit dem Fahrrad ohne Stopp über die Promenade fahren könnten? Und der Elektro-Bus das schnellste Verkehrsmittel in der Stadt wäre. Münster probiert die Verkehrswende. Die ersten sogenannten Verkehrsversuche laufen und wollen uns Lust machen, sie auszuprobieren!

Das Amt für Mobilität und Tiefbau bitte euch jetzt per Online-Fragebogen um Anregungen, Kritik und Lob! Wie klappt die Vorfahrt für Radfahrer an der Promenade? Wie beurteilt ihr den Verkehrsfluss am Bahnhof?" Die anonymen Umfragen dauern jeweils etwa zwei bis fünf Minuten, die Rückmeldungen werden analysiert, due Ergebnisse werden voraussichtlich Ende des Jahres vorliegen.

Hier könnt ihr bis zum 10. Oktober 2021 an der Umfrage teilnehmen

Verkehrsversuch 1: Bült und Hörster Straße

Seit Anfang Juni ist der Parkplatz Bült für Autos gesperrt. Ein mobiles "Grünes Zimmer" lädt auf der autofreien Fläche zum Ausruhen und Verweilen ein. Die Hörster Straße selbst ist noch bis zum 24. September für den Durchgangsverkehr gesperrt – die Parkzonen an der Straße entfallen in dieser Zeit. Der Busverkehr wird umgeleitet. Insgesamt entsteht hier ein autofreier Raum im Martiniviertel.

Die Hörsterstraße wird im August und September für den Durchgangsverkehr gesperrt, die Parkmöglichkeiten fallen auch weg© Stadt Münster / Ralf Emmerich
Die Hörsterstraße wird im August und September für den Durchgangsverkehr gesperrt, die Parkmöglichkeiten fallen auch weg
© Stadt Münster / Ralf Emmerich

Verkehrsversuch 2: Busspur statt Auto (Ludgeri-Kreisel – LWL-Landeshaus)

Vom Ludgeri-Kreisel bis zum LWL-Landeshaus (Ecke Eisenbahnstraße – Fürstenbergstraße) gibt es eine durchgehende Busspur. Dafür steht dem Autoverkehr teilweise nur noch eine Spur zur Verfügung. Gerade zu Beginn der Maßnahme gab es lange Staus.

Die Karte zeigt die Ergänzungen der Busspur zwischen Weseler Straße und Landeshaus im August und September.© Stadt Münster
Die Karte zeigt die Ergänzungen der Busspur zwischen Weseler Straße und Landeshaus im August und September.
© Stadt Münster

Verkehrsversuch 3: Vorfahrt für Radfahrer auf der Promenade (Neubrückentor)

Seit dem 2. August haben Fahrradfahrer auf der Promenade Vorfahrt, wenn sie die Straße Neubrückentor passieren. Fast 20 Betonkegel unterbinden hier das Parken auf beiden Straßenseiten, damit die Radfahrer freie Sicht auf die Straße haben. Die Fahrbahn wurde rot markiert, die bislang durchgehenden Gehwegkanten wurden so angelegt, dass auch Fußgänger merken, dass Radfahrer Vorrang haben. Neben Verkehrsschildern machen Hinweisschilder mit Blinklichtern jeweils 30 Meter vor der Querung auf den Verkehrsversuch aufmerksam.

Die Testphase läuft bis zum 24. September. Verläuft sie ohne Zwischenfälle, soll die neue Regelung beibehalten werden. Das Neubrückentor könnte in diesem Fall als Blaupause für eine Änderung der Vorfahrt für Promenaden-Radler auch an anderen Querungsstellen dienen. Allerdings wurde nach diversen kritischen Situationen und einem Unfall mit einem Inline-Skater bereits ordentlich nachgebessert. Auf der Straße wurden Rüttelstreifen angebracht, es gibt mehr Licht und die Bäume wurden gestutzt, damit die Autofahrer die Fahrradfahrer auf der Promenade besser und eher sehen. Interessanterweise stoppen viele Autofahrer inzwischen auch an anderen Promenaden-Überquerungen, um den Radfahrern Vorfahrt zu gewähren.

Die Verkehrsplaner im Amt für Mobilität und Tiefbau machen aber auch klar, dass der Test umgehend abgebrochen wird, sollte es zu einer Häufung von gefährlichen Situationen oder Unfällen kommen. Innerhalb von drei bis fünf Tagen würden in diesem Fall Beschilderungen und Markierungen zurückgebaut und die aktuell noch geltende Vorfahrtsregelung wieder eingeführt.

© ANTENNE MÜNSTER
© ANTENNE MÜNSTER

Was ist das Ziel der Verkehrsversuche?

Beschlossen hatte die drei Verkehrsversuche der Stadtrat am 20.08.2020. Unter dem Leitsatz "Innenstadt stärken – Neue Städtebauförderprogramme nutzen" sollen Möglichkeiten getestet werden, wie einzelne Orte in der Stadt wieder lebenswerter werden. Die Stadt Münster hofft dabei auf Fördermittel von Bund und Land. Sie nimmt am Wettbewerb "Zukunft StadtRaum" teil (Entscheidung im Februar 2022). Mögliche Fördergelder sollen gegebenenfalls für die weitere Entwicklung des Martini-Viertels und die dauerhafte Umgestaltung und Neuaufteilung des Verkehrsraumes genutzt werden.

Mehr Infos zu den moVe-Projekten für Münster

moVe-Podcast mit ANTENNE MÜNSTER-Moderatorin Anja Brukner

Eindrücke und Ideen zu dem Verkehrsversuch in unserer Stadt thematisiert auch ein Podcast zu den Verkehrsversuchen: "moVe - Münsters mobile Vielfalt erleben". Im Gespräch mit unserer ANTENNE MÜNSTER-Morgenmoderatorin Anja Brukner erzählen Menschen in jeder Folge von ihren Erfahrungen rund um das Thema Mobilität bei uns in der Stadt. Jeden Donnerstag spricht ein neuer Gast mit Anja Brukner aus seiner jeweiligen Perspektive. Mit dabei sind etwa Stadtbaurat Robin Denstorff, Anwohner:innen der Hörsterstraße, Skater:innen oder Oberbürgermeister Markus Lewe.

Der Podcast „moVe – Münsters mobile Vielfalt erleben“ kann über die gängigen Portale abonniert und gehört werden. Hier kommt ihr direkt zur aktuellen Folge.

Anja Brukner aus der ANTENNE MÜNSTER-Morningshow moderiert den Podcast zur Verkehrswende. ©
Anja Brukner aus der ANTENNE MÜNSTER-Morningshow moderiert den Podcast zur Verkehrswende.
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