Mini-Lohn für jeden 7. Münsteraner

15.000 Arbeitnehmer in Münster verdienen nur einen Mini-Lohn - vor allem im Bereich Gastronomie und im Lebensmittelhandwerk.

© ANTENNE MÜNSTER

Gut jeder siebte Arbeitnehmer in Münster verdient weniger als 2.344 Euro. Damit arbeiten sie im Niedriglohn-Bereich. Und das betrifft vor allem Menschen in der Gastronomiebranche und in der Lebensmittelhandwerk. Das soll sich ändern - die Gewerkschaft 'Nahrung-Genuss-Gaststätten' will im kommenden Jahr dafür sorgen, dass die Menge der Niedriglohnverdiener in diesem Bereich in Münster deutlich sinkt.

"10 Prozent plus X"

'10 Prozent plus X', so hat es der Münsteraner Gewerkschafts-Geschäftsführer Helge Adolphs formuliert. Heißt: Die über 15.000 Niedriglohn-Arbeitskräfte sollen mindestens 10 Prozent mehr Geld bekommen. Ein Beispiel: Das Einstiegsgehalt soll auf 13 Euro steigen, das sei das Mindeste und völlig gerechtfertigt. Denn von den aktuellen Mini-Löhnen ließe sich kaum leben. Besonders viele dieser Geringverdiener arbeiten in Münster im Bereich Restaurants, Hotels, Bäckereien oder Metzgereien. Und das in Vollzeit - trotzdem reiche für viele das Geld nicht, um die Familien durchzubringen. 

Die Gewerkschaft 'Nahrung-Genuss-Gaststätten' hier in Münster hat sich damit ein ambitioniertes Ziel für das kommende Jahr gesetzt. Diesen Zustand zu erreichen, sei aber auch wichtig, sagt Helge Adolphs. Durch die gestiegenen Preise in allen Bereichen könnten sich Mitarbeiter der Gastronomie, des Gastgewerbes und des Lebensmittelhandwerks gerade jetzt in der Weihnachtszeit kaum mal etwas leisten. Das müsse sich so schnell wie möglich ändern.

Gastro, Gastgewerbe und Lebensmittelhandwerk besonders betroffen

„In Restaurants, Hotels, Bäckereien und Metzgereien arbeiten besonders viele Menschen zu Mini-Löhnen. Die rasant steigenden Preise für Energie und Lebensmittel treffen sie mit voller Wucht!“

sagt Helge Adolphs. Für den Geschäftsführer der NGG-Region Münsterland ist es deshalb jetzt nötig, „Lohn-Täler anzuheben“. Ziel sei es, möglichst viele Beschäftigte in Münster von einem „kräftigen Lohn-Plus“ profitieren zu lassen. Neben notwendigen, dauerhaft höheren Löhnen und Gehältern werde sich die NGG Münsterland zusätzlich auch für die kurzfristig wirksame Inflationsausgleichsprämie stark machen. Helge Adolphs:

„Bis zu 3.000 Euro ohne Steuern und ohne Abgaben sind ein gutes und zusätzliches Instrument, das die Bundesregierung den Unternehmen an die Hand gegeben hat, um Beschäftigten über die ‚Klippen der Krise‘ zu helfen.“

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