LWL stellt Sonderausstellungen für 2021 vor

Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) plant für 2021 zahlreiche Sonderausstellungen in seinen Museen.

© Foto: LWL/Steinweg

LWL-Museum für Naturkunde

Tierisch individuell (ab 26. März 2021)

Die Ausstellung "Tierisch individuell" geht voraussichtlich ab dem 26. März den Tieren und ihrem Umgang mit ihrer Umwelt auf die Spur. Individuen unterscheiden sich - auch im Tierreich. Bisher wurde meist untersucht, wie Umweltbedingungen das Überleben einer gesamten Tierart beeinflussen. Da Individuen innerhalb einer Tierart jedoch unterschiedlich mit ihrer Umwelt umgehen, haben sich Forschende verschiedener Disziplinen zusammengeschlossen, um dies für verschiedene Tierarten genauer zu erforschen. In der 100 Quadratmeter großen Sonderausstellung können die Museumsgäste herausfinden, wie Tiere ihre Umwelt wählen, wie sie sich daran anpassen und sie zum eigenen Vorteil verändern. Interessierte können durch ein Fernglas schauen und etwas über Bussarde und deren elterliches Revier erfahren. Oder sie begeben sich mit einer Verhaltensforscherin in die Antarktis: Wie wird die Entwicklung der Seebärenbabys durch die mütterliche Wahl des Strandes beeinflusst? Zusammen mit einem Verhaltensgenetiker wird erforscht, warum Ameisenköniginnen ihr Nest mal allein und mal zusammen mit anderen Artgenossinnen gründen. Antworten auf diesen Fragen helfen nicht nur, Tiere besser zu verstehen, sondern sie stellen auch die Grundlagen für einen effektiven Tier- und Artenschutz dar. 

Den Tieren im Umgang mit ihrer Umwelt geht die Sonderausstellung "Tierisch individuell" im LWL-Museum für Naturkunde ab Ende März auf die Spur.© Maximilian Weihs
Den Tieren im Umgang mit ihrer Umwelt geht die Sonderausstellung "Tierisch individuell" im LWL-Museum für Naturkunde ab Ende März auf die Spur.
© Maximilian Weihs

Alleskönner Wald (ab 25. Juni 2021)

Mit dem Schutz, der Nutzung und den Erholungsmöglichkeiten, die der Wald bietet, setzt sich die Ausstellung "Alleskönner Wald" auseinander. Voraussichtlich ab dem 25. Juni können Interessierte den Wald aus mehreren Perspektiven kennen lernen. Jeder verbindet etwas mit dem Begriff Wald. Aber ist eigentlich Wald oder Forst, der auf Deutschlands Böden wächst? Was ist der Unterschied? Und wie sehen andere Wälder dieser Erde aus?

Seit der Entstehung der ersten Steinkohlewälder haben sich Bäume, Pflanzen und tierische Bewohner enorm verändert. Vor 10.000 Jahren kam der Einfluss des Menschen hinzu. Aus der Natur- wird eine Kulturlandschaft, die der Mensch stetig an seine Bedürfnisse angepasst hat, bis hin zur heutigen Intensivwirtschaft. Aber auch Spuren vergangener Nutzformen sind noch heute in der Landschaft sichtbar, und einige finden sogar wieder ihren Weg in die Gegenwart, um den Wald fit für die Zukunft zu machen. Als echter Alleskönner ist der Wald Lebensraum, Arbeitsplatz und Zufluchtsort zugleich. Vielfältig sind die Konflikte, die sich aus den verschiedenen Nutzansprüchen und Ansichten zum Thema Wald ergeben. Daher ist heute Multifunktionalität - ein harmonischer Dreiklang von ökologischer (Schutz), ökonomischer (Nutzung) und sozialer (Erholung) Funktion des Waldes - gefragt.

Die Museumsgäste tauchen bei "Alleskönner Wald" ein in einen Eichen-Hainbuchenwald des Münsterlandes und entdecken typische wie seltene Bewohnerinnen "der grünen Lunge". Sie erfahren mehr über die Arbeit im Wald mit Pferden und Maschinen. Die Ausstellung erklärt, warum in totem Holz so viel Leben steckt und welche kleinen, heimlichen Helfer für eine gesunde Bodenschicht sorgen.

Seit jeher sind der Wald und seine Bäume auch Schauplatz zahlreicher Märchen und Mythen. Auch im Sprachgebrauch ist er tief verwurzelt. Gesprochen wird vom "Schilderwald des Großstadtdschungels" und dass jemand "den Wald vor lauter Bäumen nicht sieht". 

Der Wald steht ab Ende Juni im Mittelpunkt der neuen Sonderausstellung im LWL-Museum für Naturkunde.© LWL/Steinweg
Der Wald steht ab Ende Juni im Mittelpunkt der neuen Sonderausstellung im LWL-Museum für Naturkunde.
© LWL/Steinweg

LWL-Museum für Kunst und Kultur

Eine Frage der Herkunft. Geschichte(n) hinter den Bildern (bis 31.1.2021)

Befindet sich auch im LWL-Museum für Kunst und Kultur NS-Raubkunst? Dieser Frage geht die Ausstellung nach und zeigt einzelne Gemälde und ihre Geschichten. Nicht immer gelingt eine lückenlose Aufklärung der Objektbiographien, verloren gegangene Quellen und falsche Fährten führen immer wieder in Sackgassen.

Passion Leidenschaft. Die Kunst der großen Gefühle (bis 14.2.2021)

Neid und Wut, Liebe und Hass, Begehren und Eifersucht - starke Gefühle sind so alt wie die Menschheit selbst. Noch bis zum 14. Februar wird in der internationalen Ausstellung im LWL-Museum für Kunst und Kultur in Münster zum ersten Mal mit 200 Exponaten ein Bogen von den Anfängen in der Antike bis in die heutige Zeit geschlagen.

Schaurestaurierung (Mitte März bis Mitte Juni 2021): Matt Mullican, Ohne Titel (Skulptur für die chemischen Institute), 1987

Die Restaurierung des flachen Bodenreliefs "Ohne Titel (Skulptur für die chemischen Institute" (1987) von Matt Mullican findet im Frühjahr 2021 öffentlich im Lichthof des LWL-Museums für Kunst und Kultur statt. Sie bietet Einblicke in sonst eher verborgene und doch höchst interessanten Vorgänge eines Museums. Im Rahmen der Ausstellung Skulptur Projekte 1987 platzierte Mullican die mit Zeichen verzierte Bodenskulptur auf der Grünfläche zwischen drei Gebäuden des Chemischen Institutes der Universität in Münster. Mittlerweile zeigen sich deutliche Risse auf der Arbeit, die jedoch im Rahmen der Restaurierung mit eingebunden und somit Teil der Geschichte des Werkes werden.

Die Restaurierung des flachen Bodenreliefs "Ohne Titel (Skulptur für die chemischen Institute" (1987) von Matt Mullican findet im Frühjahr 2021 öffentlich im Lichthof des LWL-Museums für Kunst und Kultur statt.© LWL / Rudolf
Die Restaurierung des flachen Bodenreliefs "Ohne Titel (Skulptur für die chemischen Institute" (1987) von Matt Mullican findet im Frühjahr 2021 öffentlich im Lichthof des LWL-Museums für Kunst und Kultur statt.
© LWL / Rudolf

August Macke (28.5. - 5.9.2021)

Zum ersten Mal wird das Museum im Sommer 2021 in einer rund 200 Werke umfassenden Ausstellung Mackes Werk in seiner Vielfalt präsentieren und unbekannte Zusammenhänge aufzeigen. Mit Werken aus allen Schaffensphasen sowie zahlreichen der selten ausgestellten Skizzenbücher soll in der großen Ausstellung ein aktueller Blick auf den Künstler gerichtet und sein Werk beleuchtet werden. Arbeiten seiner Künstlerkollegen von Edvard Munch, der ihn inspirierte, über Franz Marc, mit dem ihn eine lange Freundschaft verband, oder Paul Seehaus, seinem einzigen Schüler, komplementieren die Ausstellung.

LWL/Neander
Das LWL-Museum für Kunst und Kultur zeigt rund 200 Werke von August Macke, dazu gehört auch das Modegeschäft von 1913.©
Das LWL-Museum für Kunst und Kultur zeigt rund 200 Werke von August Macke, dazu gehört auch das Modegeschäft von 1913.
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August und das Zirkuspferd (28.5. - 5.9.2021)

Ab dem 28. Mai verwandelt sich die Studiogalerie des LWL-Museum für Kunst und Kultur in eine bunte Zirkuswelt, in der Kinder und Erwachsene die Kunst von August Macke erleben und aktiv mitgestalten können. Die partizipative Ausstellung richtet sich in erster Linie an Kinder vom Kita-Alter bis zu zwölf Jahren und deren Familien und Freunde.

Life Time. Gesellschaft ohne Wachstum denken (26.11.2021 - 27.2.2022)

Wie wollen die Menschen in Zukunft leben? Schaffen sie es, den Klimawandel, Rassismus und Krieg zu beenden? Diesen Fragen geht die Gruppenausstellung an drei Orten in Münster nach, die sich dem Diskurs der Gegenwart widmen: dem LWL-Museum für Kunst und Kultur, der Kunsthalle Münster und dem Westfälischen Kunstverein. Die Ausstellung nimmt dabei anhand von künstlerischen Ansätzen, Visionen und Kommentaren den zerstörenden Moment zum Ausgangspunkt, um neue Formen des Handelns in einer Gesellschaft des Postwachstums vorzuschlagen.

Im Jahr 2021 werden die Droste-Museen von Burg Hülshoff - Center for Literature (CfL) um ein Outdoor-Museum erweitert© Burg Hülshoff
Im Jahr 2021 werden die Droste-Museen von Burg Hülshoff - Center for Literature (CfL) um ein Outdoor-Museum erweitert
© Burg Hülshoff

Burg Hülshoff - Center for Literature (CfL) in Havixbeck

Outdoor-Museum Droste-Landschaft : Lyrikweg (Eröffnung: 20. Juni 2021)

Im Jahr 2021 werden die Droste-Museen von Burg Hülshoff - Center for Literature (CfL) um ein Outdoor-Museum erweitert. Die "Droste-Landschaft : Lyrikweg" wird am 20. Juni auf Burg Hülshoff eröffnet. Über zwei Jahre hat das CfL gemeinsam mit der Droste-Forschungsstelle des LWL und zahlreichen Kooperationspartnern an dieser Verbindung zwischen Burg Hülshoff und Haus Rüschhaus in Münster, den Lebensorten der Dichterin Annette von Droste-Hülshoff, gearbeitet.).

"Droste-Landschaft: Lyrikweg" thematisiert den Wandel von Literatur, Kultur und Natur seit Annette von Droste-Hülshoff bis heute. Diese Wandlungsprozesse werden beim Durchwandern der Landschaft erlebbar. Denn die Dichterin selbst hat diese Droste-Landschaft zwischen Hülshoff und dem Rüschhaus im 19. Jahrhundert tausendfach durchstreift, erforscht, beschrieben. Im 21. Jahrhundert entsteht nun eine neue Verbindung auf alten Wegen. Mit festen Stationen in der Landschaft und virtuellen Haltepunkten in einer Smartphone-App zeichnen Autorinnen, Künstler, Wissenschaftlerinnen und regionale Experten den Wandel nach - mit Texten, Stimmen, Fundstücken, digitaler Kunst, Podcasts.

Deep Work - Schreiben und Coden (ab 16. Mai 2021)

Am 16. Mai eröffnet das Center of Literature am 16. Mai im Haus Rüschhaus in Münster die digitale Sonderausstellung "Deep Work - Schreiben und Coden". Die Ausstellung spannt den Bogen von den Anfängen der IT, die durch Frauen wie die Mathematikerin Ada Lovelace (1815-1852) oder die Informatikerin Grace Hopper (1906-1992) vorangetrieben wurde, bis in die Gegenwart. Die Ausstellung beleuchtet Genderfragen und nimmt mit einem Lyrikautomaten die Verbindung zwischen Code und Literatur in den Blick.

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