Kuhlisch weist Vorwürfe zurück

Der Fall des "Geschlagenen Balljungen" ist jetzt zur Chefsache geworden. Polizeipräsident Hajo Kuhlisch hat sich am Dienstag (21.05.) dazu geäußert. Er widerspricht vor allem dem Vorwurf, die Familie des Jungen sei von seiner Behörde bedrängt worden.

© Polizei Münster

Die Anwältin der Familie hatte den Vorwurf erhoben. Es geht um den Vorfall direkt im Anschluss an das letzte Preußenspiel am vorletzten Samstag. Ein Balljunge war im Stadion von einem Polizisten geschlagen worden. Das ist in einem Fanvideo zu sehen. Der Junge ist ins Krankenhaus gebracht worden. Noch im Rettungswagen haben Polizisten seine Personalien festgestellt, am späten Samstagabend haben Polizisten Kontakt zu der Familie aufgenommen, um das Video als Beweis zu sichern. Am Montag hat die Polizei der Familie ein persönliches Gespräch angeboten. Ersteres, so Kuhlisch heute, gehöre zu den Aufgaben der Polizei und sei gewiss kein Bedrängen. Und letzteres sei einfach eine menschliche Anteilnahme. Kuhlisch bedauert, dass die Familie das Gesprächsangebot ablehnt, zumal sie sich zu Beginn der Ermittlungen sehr kooperativ zeigte.

Fanhilfe Münster kritisiert Kuhlisch

Im Fall des "geschlagenen Balljungen" kritisiert die Fanhilfe Münster jetzt den Polizeipräsidenten Hajo Kuhlisch. Der hatte gestern das Verhalten seiner Behörde gerechtfertigt als normale Polizeiarbeit. Es geht dabei darum, dass Beamte unmittelbar nach dem Vorfall die Personalien des Jungen aufgenommen haben und seinen Eltern spätabends einen Besuch abgestattet haben. Die Anwältin der Fanhilfe wertet die Rechtfertigung durch den Polizeipräsidenten als Versuch, Schaden von der Behörde abzuwenden.

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