Kritik an Standortvergabe

Die Ministerpräsidenten von Bayern, Baden-Württemberg und Niedersachsen haben die Standortwahl für die Batteriezellen-Forschung in Münster massiv kritisiert.

© WWU/Peter Leßmann

In einem Brief an Bundeskanzlerin Angela Merkel beschweren sie sich über die Entscheidung von Bundesforschungsministerin Anja Karliczek. Die Länderchefs fordern Merkel auf, die Standortentscheidung nochmals zu überprüfen und die fachlichen Gründe der Entscheidung nachvollziehbar und transparent zu machen. In Münster werde mit einem langwierigen Aufbau neuer Strukturen wertvolle Zeit im Wettlauf gegen Deutschlands Wettbewerber verloren, heißt es in dem Schreiben weiter.

Batteriezellen gelten als eine Schlüsseltechnologie für die E-Mobilität. Deutschland könne es sich nicht erlauben, die an den Standorten Ulm, Augsburg und Salzgitter vorhandenen Potenziale in Zukunft ungenutzt zu lassen. Münster hatte am Freitag den Zuschlag für die "Forschungsfertigung Batteriezelle" bekommen, die im Hansa-Business-Park in Amelsbüren entstehen soll. Insgesamt wird das Projekt mit 500 Millionen Euro gefördert und soll 150 neue Arbeitsstellen im Hansa-Business-Park schaffen.

Kombination aus Forschungsfertigung und Recycling ausschlaggebend für Entscheidung

Der Regionalrat hatte in seiner Sitzung am 1. Juli die Entscheidung der Bundesregierung für Münster und Ibbenbüren bei der Batterieforschung begrüßt. Münster wird Hauptstandort der „Forschungsfertigung Batteriezelle“ und Ibbenbüren Entwicklungsstandort eines künftigen Batterie-Recyclings. Gerade die Kombination aus Forschungsfertigung und Recycling hatte bei der Entscheidung der Bundesregierung den Ausschlag für den Regierungsbezirk Münster gegeben. Die „Forschungsfertigung Batteriezelle“ soll im Laufe des Jahres 2022 im Hansa Business-Park in Münsters Süden ihren Betrieb aufnehmen, das Recycling wird auf dem bisherigen Zechengelände in Ibbenbüren angesiedelt.

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