Gute Noten für die Stadtwerke

Jedes Jahr misst das ÖPNV-Kundenbarometer die Zufriedenheit der Nutzer mit dem Nahverkehr in Deutschland. Der Busverkehr in Münster hat wieder mit "sehr gut" abgeschnitten. Platz 1 haben die Stadtwerke aber eingebüßt.

© Stadtwerke Münster

An der Befragung beteiligt haben sich 40 Verkehrsunternehmen und -verbünde, zudem hat das renommierte Institut Kantar ÖPNV-Nutzer bundesweit befragt.

"Unsere Fahrgäste bescheinigen uns erneut sehr gute Leistungen, darüber freuen wir uns", erklärt Reinhard Schulte, Leiter des Nahverkehrsmanagements der Stadtwerke. "Gleichwohl sehen wir, dass anderswo mehr passiert als in Münster: In der Rangfolge der Verkehrsunternehmen liegen wir nach Platz 1 im letzten Jahr nun auf Platz 4.“ 81 Prozent der befragten Fahrgäste würden die Fahrt mit den Stadtbussen in Münster weiterempfehlen.

Freundliche Busfahrerinnen und -fahrer

Besonders positiv bewerten die Fahrgäste in Münster die Freundlichkeit des Personals und die Aktivitäten zur Umweltschonung. In diesen Merkmalen liegen die Stadtwerke auf Platz 1 und 3. "Diese Auszeichnung geht an unsere 350 Fahrerinnen und Fahrer, die Prüfdienste sowie alle Servicemitarbeiter, die tagtäglich dafür Sorge tragen, dass die Fahrgäste zuverlässig und sicher von A nach B kommen", erklärt Betriebsleiter Eckhard Schläfke. Auch die Bewertung für das 90 MinutenTicket, mit dem inzwischen über 65.000 Münsteranerinnen und Münsteraner unterwegs sind, ist bundesweit Spitze. Bereits 2013 haben die Stadtwerke das praktische elektronische Ticket eingeführt und mit einem sehr günstigen Preis versehen.

Symbolbild: Bus der Stadtwerke Münster.© Stadtwerke Münster
Symbolbild: Bus der Stadtwerke Münster.
© Stadtwerke Münster

Kritik am Preis-Leistungs-Verhältnis

Großes Augenmerk legen die Stadtwerke aber auch auf Bereiche, in denen sie weniger gut abgeschnitten haben. Das Preis-Leistungs-Verhältnis wird zwar im bundesweiten Vergleich mit dem vierten Platz honoriert, aber trotzdem eher schlecht bewertet. "Jeder, der mit dem Bus fährt und das Auto stehen lässt, ist Klimaschützer. Gleichzeitig steigen aber die Kosten für den Betrieb. Die Erwartung der Münsteraner ist eine andere, nämlich ein sehr gutes Angebot zu noch günstigeren Preisen. Das geht nur, wenn es eine dritte Finanzierungssäule für den ÖPNV gibt – neben Einnahmen aus den Tickets und dem Verlust, den die Stadtwerke jährlich übernehmen, um den ÖPNV zu stärken", erklärt Schulte.

Kritik an zu langen Fahrzeiten

Auch die Fahrzeiten empfinden die Fahrgäste wie bereits in den Vorjahren als zu lang. Aufgrund der zunehmenden Staus in Münster verlängern sich diese immer mehr. Zusätzliche Busspuren und Vorrang an Ampelkreuzungen könnten hier Abhilfe schaffen, verlangen aber nach einer Neuaufteilung des Verkehrsraums. "Das wird nicht ohne gesellschaftliche Debatte gehen", ist sich Schulte sicher.

Weiterhin sehr gut bewertet wird das Linien- und Streckennetz in Münster – ein Zeichen dafür, dass die vor drei Jahren eingeführten und seitdem mehrfach verbesserten Neuerungen bei den Fahrgästen angekommen sind.

Hintergrund: ÖPNV-Kundenbarometer

Das ÖPNV-Kundenbarometer wird seit 1999 jährlich vom renommierten Marktforschungsinstitut Kantar TNS aus München durchgeführt. Dieses Jahr wurden von Februar bis Juli 2019 bundesweit 21.000 Menschen ab 16 Jahren befragt, die im vergangenen Jahr mindestens einmal den Nahverkehr genutzt haben. Für Münster wurden telefonisch 500 repräsentative Interviews geführt.

Die Stadtwerke Münster gehören seit Jahren zur Spitzengruppe, in der das Teilnehmerfeld eng beisammen liegt. Im Ranking der Verkehrsunternehmen haben sich die Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB) mit einem Wert von 2,20 den Spitzenplatz erarbeitet. Es folgen der PaderSprinter aus Paderborn mit 2,33 und die VAG aus Freiburg mit der Note 2,38.

Insgesamt acht Teilnehmer erreichen bei der Globalzufriedenheit ein "sehr gutes" Ergebnis mit Werten von 2,50 und besser. Neben den bereits erwähnten Spitzenreitern sind die Stadtwerke Münster (SWMS), die Stadtwerke Ulm (SWU), die regiobus in der Region Hannover, die ÜSTRA Hannoversche Verkehrsbetriebe AG und der Nahverkehr Hameln-Pyrmont (NHP) vertreten.

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