Großkundgebung in Münster
Veröffentlicht: Dienstag, 21.06.2022 07:00
Im Streik für den neuen "Tarifvertrag Entlastung" an den Unikliniken hat die Gewerkschaft ver.di am Dienstag (21.06.) zur Demo in Münster aufgerufen.

Mitarbeitende der sechs Unikliniken in NRW gehen heute (Dienstag, 21.06.) in Münster auf die Straße. Im Streik für den neuen "Tarifvertrag Entlastung" hat die Gewerkschaft ver.di zu der Demo aufgerufen, rund 700 Teilnehmende werden am Mittag erwartet.
Die Demo beginnt um 11 Uhr an der Domagkstraße und zieht zum Prinzipalmarkt. Dort ist ab 12:30 Uhr eine Kundgebung vorgesehen.
Der Streik geht inzwischen in die achte Woche, in dem "Tarifvertrag Entlastung" geht es um verbindliche Regelungen, um bei schwierigen Arbeitsbedingungen das Personal zu entlasten. So sollen zum Beispiel Mindestgrenzen für eine Personaldecke vereinbart werden und auch Verfahren, um Überstunden auszugleichen. Die neuen Regeln sollen für alle Bereiche gelten, laut der Gewerkschaft ver.di hätten die Arbeitgeber aber für tausende Beschäftigte außerhalb der "Pflege am Bett" kein Angebot vorgelegt.
ver.di will Tarifeinigung noch diese Woche
Parallel zur Demo in Münster will die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di in einer Pressekonferenz im Streikzelt der Uniklinik Köln über den aktuellen Stand der Verhandlungen mit den Arbeitgebern informieren.
In einem offenen Brief an die demokratischen Parteien im NRW-Landtag hatten die Streikenden am Montag (20.06.) beklagt, dass die Klinikleitungen für tausende Beschäftigte außerhalb der Pflege noch immer kein Angebot vorgelegt hätten. Dazu zählen laut ver.di auch die Notaufnahmen, die OP-Pflege und die Ambulanzen. Ein Krankenhaus lasse sich "nicht aufspalten in Beschäftigte, die es wert sind und welche, die es nicht wert sind gute Arbeitsbedingungen zu haben", hieß es in dem Schreiben.
Das Land müsse die Refinanzierung der Kosten eines "Tarifvertrages Entlastung" zusagen. Die Parteien hätten sich vor den Landtagswahlen klar für einen solche Vereinbarung ausgesprochen. Nun erwarte man, dass sie ihr Versprechen hielten und es so ermöglichten, "dass die Streiks enden". Laut ver.di-Landesleiterin Gabriele Schmidt sind die Beschäftigten bereit, ohne größere Unterbrechungen zu verhandeln, um eine schnelle Tarifeinigung und ein Ende des Arbeitskampfs "noch in dieser Woche" herbeizuführen.