Ansteckungen überwiegend zuhause

Die Corona-Zahlen bleiben hoch. Gefühlt bringt der Lockdown bisher fast gar nichts. Anders sieht das Münsters Gesundheitsamtsleiter Norbert Schulze Kalthoff im Interview mit uns.

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Im Gespräch mit unseren Morgenmoderatoren Anja Brukner und Christoph Hausdorf sagte Schulze Kalthoff, die meisten Ansteckungen passieren derzeit im privaten Bereich, zuhause in Familien oder Hausgemeinschaften. Aus seiner Sicht habe der Lockdown dennoch eine messbare Wirkung:

Angenommen, es hätte keinen Lockdown gegeben - dann hätte es ein exponentielles Wachstum bei den Infizierten gegeben. Also in kurzer Zeit immer wieder eine Verdopplung der Zahlen. Das konnte man ja jetzt zum Glück verhindern. Wir haben jetzt eine relativ stabile Situation in Münster. Wir stehen im Landesvergleich auch recht gut da.

Ansteckungen überwiegend im privaten Bereich

Dass die Inzidenz- und Ansteckungszahlen trotz Lockdown weiterhin hoch sind, sei auch in Münster nicht gänzlich zu verhindern, denn viele Ansteckungen passierten immer noch im privaten Umfeld. Man müsse sich noch etwas gedulden, bevor die Zahlen merklich sinken, so der Gesundheitsamtleiter.

Die meisten Leute stecken sich tatsächlich immer noch im privaten Umfeld an. Da gibt es natürlich viele soziale Kontakte, die auch nicht zu verhindern sind. Nehmen wir mal als Beispiel, es gibt einen Infizierten in einer Haushaltsgemeinschaft in einer fünfköpfigen Familie, vielleicht auch unter engen Wohnbedingungen. Dann bleibt es einfach nicht aus, dass sich der ein oder andere in diesem Haushalt auch noch infizieren wird.

Wird der Lockdown verlängert?

Ob und wie der Lockdown weiter verlängert wird, sei zum jetzigen Zeitpunkt eine rein spekulative Mutmaßung, so Schulze Kalthoff. Entgegen aller negativen Nachrichten, die uns zur Zeit erreichen, müsse man schließlich auch die positiven Entwicklungen sehen. Schulze Kalthoff:

Erstens: Es wird geimpft - jeden Tag. Und ich hoffe, demnächst auch noch viel mehr als jetzt bislang. Und zweitens: Auch der Winter wird vorübergehen. Die Erfahrung vom letzten Jahr zeigt ja, dass eine Besserung der Wettersituation, das heller werden und das vermehrt draußen leben auch ein wichtiger Faktor ist.

Das komplette Interview zum Nachhören gibt es hier:

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