Flügel aus Münster im Musikvideo

Ein Flügel aus Münster spielt die Hauptrolle in Michael Patrick Kellys Musikvideo zu seiner Single "Blurry Eyes". Die ist auf seinem neuen Album "B.O.A.T.S." drauf, das er am Freitag (12.11.) herausgebracht hat.

© privat

Astrid ist Musiklehrerin an einer Realschule in Münster. Und bis vor Kurzem stand in ihrem Wohnzimmer noch ein ca. 117 Jahre alter Flügel. Den hat sie aber verkauft - und jetzt seht ihr ihn - etwas verändert - im Watt auf Norderney - in Michael Patrick Kellys Musikvideo zu seiner Single "Blurry Eyes"

Im Netz inseriert - im Musikvideo wiedergefunden

Astrid hatte den Flügel von ihrer Mutter geerbt. Diese hatte ihn vor ca. 40 Jahren gebraucht gekauft. Mit etwas Recherche fand Astrid heraus, dass der Flügel aus dem Jahr 1904 stammt. Sie und ihre Familie haben sich entschieden, den Flügel zu verkaufen - unter anderem, weil er ihnen zu groß war. Sie haben dann die Musikhäuser in der Umgebung abgeklappert, aber keines wollte ihnen den Flügel abkaufen.

Wir mussten lernen, dass solche alten Instrumente - also gerade Flügel auch - nach 80 Jahren ungefähr ihren Wert verlieren. Nicht so wie bei einer Geige, die zum Beispiel an Wert zunimmt im Laufe der Jahre,

so Astrid im ANTENNE MÜNSTER-Interview. Es hieß, solche Flügel würden eigentlich verschrottet werden.

Dann hat Astrid den Flügel online inseriert - und an einem Sonntagmorgen meldete sich eine Agentur. Der Flügel sollte aber nicht besichtigt, nicht angespielt werden. Und als Astrid dann die potenziellen Käufer gefragt hat, warum sie denn Interesse hätten, hießt es eben: Der Flügel würde nach Norderney transportiert - dort würden sie ein Musikvideo im Watt produzieren - für und mit Michael Patrick Kelly.

Flügel fürs Video verändert

Im Video sieht der Flügel jetzt etwas anders aus als vorher in Astrids Wohnzimmer. Dort hatte er noch die Farbe Mahagoni. Für das Video hat ihn die Agentur aber schwarz-matt angesprüht. Auch die Marke wurde überlackiert. Ein ganz verziertes Notenpult zum Herausziehen wurde abmontiert - genau wie der Deckel, so Astrid.

Den Song "Blurry Eyes" findet Astrid übrigens schön und passend.

Diese verschwommenen Augen kann man durchaus bekommen, wenn man sieht, dass dieser Flügel da [...] geflutet wird. [...] Andererseits ist es ein würdiger Abgang. Er bleibt uns dauerhaft erhalten in diesem Video. Er ist was Besonderes geworden. Eine Seebestattung hat nicht jeder Flügel,

so Astrid im Interview mit unseren Morningshow-Moderatoren Anja Brukner und Christoph Hausdorf:

© ANTENNE MÜNSTER

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