Fanhilfe Münster kritisiert Staatsanwaltschaft

Im Mai hatte ein Polizist einen Balljungen im Preußenstadion während eines Platzsturms ins Gesicht geschlagen. Die Fanhilfe Münster kritisiert nun in einer ausführlichen Stellungnahme, dass die Staatsanwaltschaft das Verfahren gegen den Polizisten eingestellt hat.

© Lena Zils

Die Fanhilfe spricht von einem "bemerkenswerten juristischen Limbotanz", den der Staatsanwalt habe ausführen müssen, um das Verfahren einzustellen. Sie wirft der Staatsanwaltschaft vor, parteisch zu sein und Beweise, wie Videoaufnahmen, nicht angemessen bewertet zu haben, da das Verfahren ansonsten nicht hätte eingestellt werden können.

"Diese hoch kreative Sachverhaltsauslegung quält die Unschuldsvermutung bis zur Unkenntlichkeit."

Die Fanhilfe kritisiert außerdem, dass die Staatsanwaltschaft die Zugeständnisse des beschuldigten Polizisten unkritisch übernommen hätte und somit die nötige Distanz und Objektivität zu dem Fall verloren hätte. Die Einstellung des Verfahrens zeuge von dem unausreichenden und unreflektierten staatlichen Umgang mit Polizeigewalt.

Die Staatsanwaltschaft habe die nötige Distanz verloren

Letzte Woche war bekannt geworden, dass das Verfahren gegen den Polizisten eingestellt wurde. Der Polizist muss 900 Euro je zur Hälfte an den Balljungen und an eine gemeinnützige Einrichtung zahlen.

Das ist die komplette Stellungnahme der Fanhilfe Münster:


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