Extinction Rebellion wieder auf der Straße

Die münstersche Ortsgruppe der globalen Klimaprotestbewegung "Extinction Rebellion" hat sich am Donnerstagnachmittag (07.05.) auf dem Stubengassenplatz mit über 40 Menschen versammelt.

© Extinction Rebellion Münster

Die Aktivisten nutzten die Mahnwache, um ihren Forderungen in Form von Redebeiträgen und Musik Ausdruck zu verleihen. Sie protestieren gegen das Steinkohlekraftwerk Datteln 4 und für weltweite Klimagerechtigkeit. Dieselbe Mahnwache war zwei Wochen zuvor von der Stadt Münster abgelehnt worden. Nachdem andere Bewegungen Klagen vor dem Verfassungsgericht eingereicht hatten, wurde die Mahnwache nach erneuter Anmeldung nun genehmigt.

Aktivistin Femke B. sagt: "Es wird immer wieder behauptet, dass durch Datteln 4 weniger CO2 ausgestoßen wird, da es neuer und sauberer ist. In Untersuchung, die die Bundesregierung selbst in Auftrag gegeben hat, wurde dies aber ganz klar widerlegt. Selbst wenn durch die Inbetriebnahme von Datteln 4 ältere Kraftwerke mit gleicher Leistung abgeschaltet werden, wird es immer noch zu mehr Emissionen kommen – und zwar ganze 10 Millionen Tonnen über die gesamte Laufzeit. Die Bundesregierung macht weiterhin alles um den geplanten Kohleausstieg zu verzögern." Sie ergänzt: "Die importierte Steinkohle, die in Datteln 4 verbrannt wird kommt aus Abbaugebieten in denen die lokale Bevölkerung dadurch Menschenrechtsverletzungen und Zwangsumsiedlung ausgesetzt ist."

Aktivistin Pia S. erklärt, was Klimagerechtigkeit für die Bewegung bedeutet: "Wir leben in einer Welt in der die sozialen und ökologischen Krisen eng miteinander zusammenhängen. Die Klimakrise verstärkt die sozialen Missstände massiv, die auch unabhängig vom Klima existieren. Wenige wohlhabende und privilegierte Menschen (das sind vor allem wir um globalen Norden) leben auf Kosten einer benachteiligten Mehrheit. Und: dieselben wohlhabenden und privilegierten Menschen sind hauptverantwortlich für die Erwärmung unsere Erde. Der Klimakollaps den wir im globalen Norden fürchten, ist für viele Menschen schon bittere Realität. Klimagerechtigkeit bedeutet also nicht nur die Treibhaushase zu reduzieren, sondern diese auch gerecht auf alle Menschen dieser Welt zu aufzuteilen. Es bedeutet, dass die Hauptverursachenden der Klimakrise, Verantwortung übernehmen und Schäden wiedergutmachen."

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