Ex-Sparda-Chef kommt vor Gericht

Das Landgericht Münster hat den Prozess gegen den früheren Chef der Sparda-Bank Münster terminiert. Es geht um Spesenbetrug in Millionenhöhe.

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Am 10. Februar beginnt der Prozess gegen den ehemaligen Vorstandsvorsitzenden der Sparda-Bank Münster, Enrico Kahl, sowie gegen den damaligen Aufsichtsratsvorsitzenden.

Sie müssen sich wegen Untreue verantworten. Es geht um Spesenbetrug in Millionenhöhe. Fünf Jahre lang hat die Schwerpunktstaatsanwaltschaft für Wirtschaftskriminalität Bielefeld ermittelt. In ihrer über 600 Seiten starken Anklageschrift werden mehr als 200 Betrugsfälle akribisch aufgelistet. So soll der heute 63-Jährige Kahl private Feiern wie die Geburtstagsfeier seiner Frau und Reisen zu den Bayreuther Festspielen oder zum Münchner Oktoberfest über die Bank abgerechnet haben. Außerdem soll er teure Auslandsreisen für Bankführungskräfte z.B. nach Bacelona ermöglicht haben.

Insgesamt geht es um einen Schaden von weit über einer Million Euro. Im Falle eine Verurteilung droht den Angeklagten eine Haftstrafe von bis zu 10 Jahren.

Nach Bekanntwerden der Vorfälle war Sparda Bank-Chef Enrico Kahl im Jahr 2015 fristlos entlassen worden. Die Sparda Bank ist in zwischen mit der Sparda West in Düsseldorf fusioniert.

Ursprünglich richtete sich die Anklageschrift der Schwerpunktstaatsanwaltschaft Bielefeld auch gegen zwei Vorstandsmitglieder der Sparda Bank Münster eG. Das Verfahren gegen diese beiden Personen wurde von der Kammer jedoch abgetrennt und mit Zustimmung der Angeklagten und der Staatsanwaltschaft jeweils gegen Zahlung einer Geldauflage eingestellt.

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