Erste Teststellen schließen wegen Chaos

In vielen Corona-Teststellen ist das Chaos ausgebrochen. Informationen über neue Regeln kamen viel zu spät. Erste Teststationen haben beschlossen, jetzt zu schließen.

© ANTENNE MÜNSTER (pixabay)

Viele Teststellen-Betreiber sind stocksauer. Die neuen Regelungen seien nur wenige Stunden vor Inkrafttreten veröffentlicht worden. Jetzt herrsche mancherorts das große Chaos. Erstens gebe es weniger Geld und zweitens auch noch mehr Aufwand, weil bei jeder und jedem kontrolliert werden müsse, ob ein Anspruch auf einen kostenlosen Test besteht. Viele Betreiber in Münster hatten daher angekündigt, auf die drei Euro Eigenanteil zu verzichten, auch um den Kontrollaufwand zu minimieren. Auch das geht jetzt offenbar nicht. Die Kassenärztlichen Vereinigungen in NRW erklärten dazu, dass die Teststellen nicht auf den Eigenanteil verzichten dürften. Die ersten Teststationen haben deshalb am Freitagmorgen angekündigt, zu schließen. Unter ihnen Teststellen-Betreiber Marc Würfel-Elberg, der im ANTENNE MÜNSTER-Interview erklärt, warum er jetzt dichtmacht.

Hat die Reißleine gezogen: Marc Würfel-Elberg, Chef zweier Teststellen in Roxel und Wolbeck, schließt seine Stationen.© Dienstleistungen mit Kopf, Herz und Hand
Hat die Reißleine gezogen: Marc Würfel-Elberg, Chef zweier Teststellen in Roxel und Wolbeck, schließt seine Stationen.
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Eine Bargeldkasse anzulegen, die Abrechnungen zu bearbeiten, die Kontrollen durchzuführen, wer nun noch Anrecht auf einen kostenlosen Test hat und wer nicht - all das sei völlig unverhältnismäßig, sagt Marc Würfel-Elberg, der Chef der Teststationen im Roxel Sportvereinsheim und im Wolbecker Gartenbau- und Landwirtschaftszentrum an der Münsterstraße im ANTENNE MÜNSTER-Interview.

Das ganze mit Überweisung, Kontrolle und Quittungsausstellung hält auch den ganzen Betrieb auf. Das verursacht Kosten, die am Ende wahrscheinlich sogar noch höher sind. So ist das für uns völlig unpraktikabel. Deswegen hatten wir gesagt: Wir verzichten auf den Eigenanteil. Jetzt dürfen wir nicht verzichten. Deshalb machen wir zu. Wir machen jetzt erstmal Pause, bis sich die Politik hier eine tragfähig Lösung überlegt hat.

Fast alle müssen zahlen

Durch die neue Vorgabe der Politik haben künftig nur noch bestimmte Risikogruppen ein Anrecht auf kostenlose Tests. Will man eine Veranstaltung besuchen oder hat eine rote Corona-Warn-App, muss man drei Euro Eigenanteil leisten, den Rest zahlt der Staat. Wer sich ohne Grund testen lassen will, muss komplett selbst bezahlen. Den Preis bestimmt in diesem Fall das Testzentrum.

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