Demo von Impfskeptikern
Veröffentlicht: Montag, 20.12.2021 18:00
Auch am heutigen Montag trafen sich Impfskeptiker:innen zum „Montagsspaziergang“, um gegen die aktuellen Corona-Maßnahmen zu protestieren. Das Bündnis „Keinen Meter den Nazis“ rief zur Gegendemo auf.

Wie schon in den vergangenen Wochen treffen sich auch an diesem Montag vor Weihnachten Impfskeptiker:innen und Corona-Leugner:innen zum sogenannten "Montagsspaziergang" in Münster. Bereits am Wochenende hatte es in mehreren deutschen Städten ähnliche Demonstrationen gegeben.
1.300 demonstrieren "Gemeinsam für Grundrechte"
Zur erneuten Demonstration aufgerufen hatte die coronaskeptische Bewegung "Gemeinsam für Grundrechte". Treffpunkt war wie auch in den vergangenen Wochen wieder der Domplatz, auf dem gegen 18 Uhr 700 Personen zusammenkamen. Von dort aus zogen die Demonstrierenden durch die Innenstadt. Im Laufe des Abends stießen dann noch weitere hunderte Personen dazu, sodass laut Angaben der Polizei insgesamt 1.300 Demonstrierende unterwegs waren – um ihren Unmut über die Corona-Maßnahmen und die Corona-Impfung deutlich zu machen.
Wir stehen dafür, dass wir uns frei entscheiden möchten, ob wir uns impfen lassen möchten oder nicht - bei der Corona-Impfung und generell bei allen medizinischen Eingriffen,
so ein Anfang 30-jähriger Demonstrierender. Ein älterer Herr äußerte auf ANTENNE MÜNSTER-Nachfrage, was ihn zu dieser Demo bewege:
Wir haben Rücksicht genommen auf die Angst der Anderen vor dem Coronavirus. Aber unsere Angst vor der Impfung - wer berücksichtigt die?
Der "Montagsspaziergang" soll - laut der Bewegung - nun jeden Montag ab 18 Uhr am Domplatz stattfinden.
Gegendemo vom Bündnis „Keinen Meter den Nazis“
Das Bündnis „Keinen Meter den Nazis“ hatte via soziale Medien vorab zur Gegendemo aufgerufen. Um 17:30 Uhr trafen sich 250 Aktivist:innen zur Kundgebung vor dem Rathaus. Anwesend waren unter anderem Vertreter:innen der Grünen Jugend, der Jusos, der DGB und Krankenpfleger:innen von „Münster Cares“, die verschiedene Redebeiträge hielten. Dazu gehört auch Anne (41), die Krankenpflegerin auf einer Intensivstation ist und im Rahmen der Kundgebung einen Vortrag hält. Darüber, wie unerträglich die Situation auf den Intensivstation derzeit sei.
Die Corona-Leugner erschweren uns aktiv die Arbeit auf den Intensivstationen und auch auf den anderen Stationen im Krankenhaus. Wir sind immer voll belegt - auch ohne Corona gehen wir schon oft am Limit.
Auch Vertreter:innen der anderen Verbände und Organisationen appellierten eindringlich für eine gesellschaftliche Solidarität und wie wichtig es sei, sich gegen das Coronavirus impfen zu lassen.
Die Münsteraner Polizei war, wie auch schon in der vergangenen Woche, mit einem Großaufgebot vor Ort. Polizist:innen verhinderten ein Aufeinandertreffen beider Demos, um Gewalteskalationen vorzubeugen. So verliefen die Demos gewaltfrei und weitestgehend friedlich.
Einige Aktivist:innen liefen am Rande des "Montagsspaziergangs" mit, um ihren Unmut gegenüber den Impfskeptiker:innen auszudrücken - mit Flaggen und Sprüchen gegenüber den Demonstrierenden. Man fühle sich jedoch keinem Bündnis zugeordnet, sondern wolle privat gegen Impfverweiger:innen, Corona-Leugner:innen und Rechten vorgehen, so die Aktivist:innen.
ANTENNE MÜNSTER-Reporterin Luisa Meng berichtet von den Kundgebungen in der Innenstadt:

