Daniel Bahr schwer erkrankt

Der frühere FDP-Politiker und heutige Allianz-Vorstand wird wegen einer Krebserkrankung behandelt.

Der ehemalige Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr aus Münster ist schwer erkrankt. Der frühere FDP-Politiker und heutige Allianz-Vorstand wird wegen einer Krebserkrankung behandelt. Das teilen sowohl er selbst als auch sein Arbeitgeber mit. Der Krebs ist demnach in einem frühen Stadium entdeckt worden und es bestehen gute Heilungschancen.

Termine und Reisen abgesagt

"Die Prognosen der Ärzte sind sehr gut und die Erkrankung ist sehr gut behandel- und heilbar", heißt es bei dem Unternehmen zum Gesundheitszustand des 42-Jährigen. Bahr fühle sich durch die Ärzte und Pfleger exzellent betreut. Er habe bis in den Sommer Reisen und öffentliche Termine abgesagt, plane aber ansonsten, weitestgehend normal zu arbeiten. "Wir von der Allianz unterstützen Herrn Bahr, wo immer möglich", versicherte das Unternehmen.

Minister unter Merkel

Bahr, der verheiratet ist und drei Töchter hat, hatte schon in den vergangenen Wochen eine Reihe von Terminen nicht wahrgenommen, auch auf dem Bundesparteitag der FDP Ende April fehlte er. Er war von Mai 2011 bis zum Scheitern der FDP bei der Bundestagswahl im Herbst 2013 Bundesgesundheitsminister in einer schwarz-gelben Regierungskoalition unter Kanzlerin Angela Merkel (CDU).

In seiner Amtszeit sorgte Bahr unter anderem dafür, dass die 2004 eingeführte Praxisgebühr wieder abgeschafft wurde. Auf sein Betreiben beschlossen Union und SPD zudem ein Patientenrechtegesetz, mit dem zum Beispiel die Ansprüche bei Behandlungsfehlern gestärkt wurden. Die von Union und FDP außerdem eingeführte staatlich geförderte Pflege-Zusatzversicherung wird häufig nach dem zuständigen Minister als "Pflege-Bahr" bezeichnet.

Krebsregister eingeführt

Als Minister setzte Bahr auch mehrere Reformen durch, um Krebserkrankungen effektiver bekämpfen zu können. So wurde der Aufbau von bundesweit einheitlichen Krebsregistern beschlossen, in denen alle wichtigen Daten zum Verlauf einer Erkrankung erfasst werden – von der Diagnose über jeden einzelnen Behandlungsschritt bis zu Heilung oder Rückfällen. Mit diesen Informationen soll die Qualität der Versorgung verbessert werden.

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