Bundesverdienstkreuz für Hugo Gödde aus Münster

Ein weiterer Münsteraner bekommt das Bundesverdienstkreuz: Hugo Gödde. Und zwar für eine besonders interessante Errungenschaft, wenn wir uns die aktuelle Diskussion um Billigfleisch und co angucken. Hugo Gödde gehört zu den Pionieren der tiergerechten und umweltschonenden Nutztierhaltung und Landwirtschaft.

Die Regierungspräsidentin Dorothee Feller wird am Dienstag (30.06.) in einer Feierstunde das Bundesverdienstkreuz an Hugo Gödde überreichen.

Hugo Gödde hat viele Prozesse angestoßen und sich für die Entwicklung ländlicher Räume und einer mittelständischen Landwirtschaft eingesetzt.

Sowohl ehrenamtlich als auch hauptamtlich war Hugo Gödde im Dienste der bäuerlichen Landwirtschaft und des ländlichen Raumes vielfältig aktiv. Unter anderem hat er die Bauerngenossenschft "Biofleisch NRW" gegründet und war bis zum Renteneintritt 2016 bei der Neuland GmbH als Geschäftsführer tätig, für die er auch heute noch aktiv ist. Gemeinsam mit seinen Mitstreitern gründete er 1988 den Verein "NEULAND - Verein für tiergerechte und umweltschonende Nutztierhaltung e.V.".

Gödde zur Billigfleisch-Diskussion

Gödde bekommt die Auszeichnung in einer ganz besonderen Zeit für die Fleischindustrie. Durch den Tönnies-Fall sind die Themen Billigfleisch, Fleischkonsum, Arbeits- und Wohnbedingungen der Angestellten und Werkarbeiter in den Schlachterein mehr in den Fokus der Gesellschaft gerückt.

Gödde sagt, wir brauchen Klasse statt Masse. Darauf können wir als Verbraucher achten. Und trotzdem liege die Verantwortung bei den Politikern, die davon wegkommen müssen, dass Deutschland so viel Schweinefleisch exportiert.

Die Politik muss deutlich machen: Es gibt kein Menschenrecht auf billiges Fleisch, es gibt kein Menschenrecht auf Ausbeutung osteuropäischer Arbeiter und es gibt kein Grundrecht auf schlechte Tierhaltung.
© Westfälisch-Lippischer Landwirtschaftsverband
© Westfälisch-Lippischer Landwirtschaftsverband

NEULAND-Fleisch

Das NEULAND-Markenzeichen steht für Qualitätsfleisch aus tiergerechter und umweltschonender Haltung mit Herkunftssicherheit. Haltung und Fütterung der Tiere, aber auch Transport, Schlachtung und Verarbeitung zu Fleisch- und Wurstwaren sind strengen Kriterien unterworfen. Regelmäßige Kontrollen bei Landwirten, Fleischern und Schlachtbetrieben durch unabhängige Kontrolleure garantieren die Einhaltung der Richtlinien und die Sicherung unseres hohen Qualitätsstandards.

Die wichtigsten Richtlinien:

  • Haltung auf Stroh ohne Fixierung
  • Mehr Platz für jedes Tier als gesetzlich vorgeschrieben
  • Auslauf ins Freie / Weidehaltung
  • Tageslicht im Stall
  • Ausschließlich regionale Futtermittel
  • Verbot von gentechnisch veränderten Futtermitteln
  • Keine präventive Antibiotikabehandlung
  • Bäuerliche Landwirtschaft mit Bestands- und Flächenobergrenzen


Wo bekommen wir das Fleisch?

Das Fleisch mit Qualitätssiegel "Biofleisch NRW" gibt es hier in Münster zum Beispiel im Superbiomarkt, das mit NEULAND-Siegel auf dem Wochenmarkt bei der Metzgerei Andreas Madl.


Anja Brukner und Christoph Hausdorf haben mit Hugo Gödde in der ANTENNE MÜNSTER-Morningshow gesprochen. Das ganze Interview gibt es hier noch einmal zum Nachhören:

© ANTENNE MÜNSTER

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