Bistum Münster muss 2025 sparen
Veröffentlicht: Sonntag, 22.09.2024 10:07
Wofür gibt das Bistum Münster 2025 in Nordrhein-Westfalen Geld aus? Das ist jetzt entschieden. Klar ist: Kirchensteuer-Einnahmen sinken stets.

Das Bistum hat immer weniger Geld und muss sparen. 2025 rechnet es nur noch mit Einnahmen von etwa 740 Millionen Euro – gut zwei Drittel davon erhält das Bistum aus der Kirchensteuer. Die Ausgaben liegen bei über 765 Millionen Euro, vor allem die Mitarbeiterkosten und Ausgaben in den Kirchengemeinden haben einen großen Anteil. Damit steht ein Defizit für 2025 über 26 Millionen Euro, die das Bistum durch Rücklagen finanzieren will. Klar ist aber: Aufgrund der sinkenden Katholikenzahlen und der dadurch niedrigeren Kirchensteuersumme muss das Bistum auch in den kommenden Jahren immer mehr sparen. Genauere Angaben darüber, in welchen Bereichen das Bistum sparen will, machte es in seiner Pressemitteilung nicht.
"Strategische Sparmaßnahmen bleiben erforderlich"
Der Kirchensteuerrat des Bistums Münster hat auf seiner Sitzung am Samstag (21. September) in Münster den Haushaltsplan 2025 für den nordrhein-westfälischen Teil des Bistums beschlossen. Die genauen Zahlen: Das Bistum geht in seinem Gesamtergebnisplan für den NRW-Teil für 2025 von Erträgen von 741,7 Millionen Euro aus. Die Gesamtausgaben liegen bei 767,8 Millionen Euro. Hieraus ergibt sich ein planerisches Defizit von 26,1 Millionen Euro. Das will das Bistum aus der Ausgleichsrücklage finanzieren.
Sinkende Kirchensteuerbeiträge besonders schwerwiegend
In Prognosen zeigt sich: Die Mitgliederzahlen des Bistums Münster sinkt weiterhin. Das macht es nötig, dass die Ausgaben weiter sinken müssen, schreibt das Bistum in seiner Pressemitteilung an diesem Wochenende. Der Kirchensteuerrat habe deshalb beschlossen, dass bis zum Jahr 2030 Entlastungen, die im Saldo 45 Millionen im Vergleich zum Haushaltsplan 2025 ausmachen, vorgenommen werden müssen. Wo genau das Bistum sparen will, dazu machte es bisher keine genaueren Angaben.
Im Blick auf den Haushaltsplan für das Jahr 2025 sagten Sprecher, dass der Bistumshaushalt aktuell noch "sehr solide" aufgestellt sei. Mittelfristig, das erläuterte Markus Isfort, Leiter der Gruppe Bistumshaushalt und Kirchensteuerverwaltung, gebe es finanziell weitere Risiken und Unwägbarkeiten. Da die Höhe der Kirchensteuereinnahmen eng mit der konjunkturellen Entwicklung verbunden sei, würden die Einnahmen bei einer schwächeren Konjunktur spürbar zurückgehen. Deutliche finanzielle Auswirkungen hätte zudem die Mitgliederentwicklung. Aufgrund demografischer Faktoren und wegen der Austritte wird die Zahl der Katholiken auch im Bistum Münster in den kommenden Jahren weiter zurückgehen. Gab es im nordrhein-westfälischen Teil des Bistums Münster 2023 noch gut 1,4 Millionen Katholiken, dürften es 2033 nur noch 1,1 Millionen sein, prognostizieren Experten. Dazu Markus Isfort:
„Die Mitgliederentwicklung verläuft auch langfristig negativ, so dass auch nach 2030 weitere strategische Sparmaßnahmen erforderlich sein werden.“
Gut 62 Prozent der Einnahmen des Bistum seien Kirchensteuern (457 Millionen Euro). Der Haushaltsplan geht für 2025 von einem Rückgang der Erträge aus der Kirchensteuer von knapp 10 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahreshaushaltsplan aus. Zu den Erträgen aus der Kirchensteuer hinzu kommen vor allem Zuwendungen und allgemeine Umlagen für Schulen, Kirchengemeinden, im sozialen Bereich, in Bildung und Kunst.
Bistum macht keine genaueren Angaben zu Sparmaßnahmen
Wobei das Bistum genau sparen will, dazu machte es an diesem Wochenende keine Angaben. Es betonte in einer Auflistung lediglich, wofür es jährlich besonders viel Geld ausgibt:
"Die mit Abstand höchsten Aufwendungen betreffen die Kirchengemeinden mit 229,5 Millionen Euro. Allein die Kindertageseinrichtungen finanziert das Bistum mit rund 36,6 Millionen Euro. Der zweitgrößte Aufwendungsbereich sind die katholischen Schulen mit 46,1 Millionen Euro. Die Aufwendungen für „Soziales“ (Unterstützung des Diözesancaritasverbandes, der Ortscaritas- und Fachverbände, der Ehe- Familien und Lebensberatung, der Studenten, Jugend-, Alten- und Krankenhilfe) belaufen sich auf 42,5 Millionen Euro, für die Verwaltung auf 31 Millionen Euro und für Bildung und Kunst auf 25,2 Millionen Euro. Die Personalaufwendungen machen einen sehr hohen Betrag aus. Sie liegen 2025 insgesamt voraussichtlich bei rund 249,6 Millionen Euro und werden aufgrund der Tarifabschlüsse damit um rund 6,8 Millionen Euro über denen im Jahr 2024 liegen."