Bergstraße wird monatelang gesperrt
Veröffentlicht: Mittwoch, 01.06.2022 19:00
Die Verkehrsplaner schwitzen bereits jetzt: Die Bergstraße wird ab Anfang 2023 wegen einer Kanalsanierung für zehn Monate oder 40 Wochen voll gesperrt. Staus sind vorprogrammiert.
Die Vollsperrung nördlich der Innenstadt betrifft die Bergstraße zwischen Schlaunstraße und Tibusstraße. Mindestens 10 Monate lang soll dort gebaut werden. Die Stadt verlegt neue Leitungen für Gas, Wasser und Strom, alle Hausanschlüsse werden neu installiert und auch der über 116 Jahre alte marode Abwasserkanal wird ersetzt. Dafür muss die Straße komplett aufgerissen werden.
Verkehrsprobleme vorprogrammiert
Aktuell passieren rund 16.000 Autos das betroffene Teilstück der Bergstraße. Sie alle müssen ausweichen, etwa auf den nördlichen Ring, auf den Schlossplatz oder den Ludgerikreisel. Besonders aber auch durch das Kreuzviertel, auf der Kanalstraße und im Martiniviertel wird sich das Verkehrsaufkommen deutlich erhöhen. Die voll gesperrte Bergstraße wird während der Bauzeit auch für Fußgänger:innen nicht passierbar sein.
Umleitungen werden eingerichtet
In Richtung Bült können Auto- und Radfahrer:innen den Breul befahren, der in Richtung Kanalstraße zur Einbahnstraße wird. Dafür und damit hier die Busse durchkommen werden rund 50 Parkplätze am Straßenrand wegfallen. Mit den Anwohner:innen will die Stadt noch über Ersatzstellplätze sprechen, etwa im Tibus-Parkhaus. Das Theater-Parkhaus sowie das Parkhaus Alter Steinweg sollen im Übrigen weiter erreichbar sein. Von der Vollsperrung betroffen sind aber auch mehrere Buslinien (5, 6, 8, 15, 16, N81, N82, N84 und N85, dazu Regional- und Schnellbusse). Diese Busse fahren andere Routen, ebenfalls über den Breul, in der entgegengesetzten Richtung über den Spiekerhof.
Zehn Monate Bauzeit mit sechs Wochen "Puffer"
Ende Januar 2023 sollen die Bauarbeiten beginnen. Spätestens zum Weihnachtsmarkt soll nach zehn Monaten Großbaustelle alles fertig sein. Sicherheitshalber haben die Planer sechs Wochen Zeitpuffer vorgesehen. Die ganze Bauzeit über werden die Verkehrsflüsse analysiert und gegebenenfalls Umleitungen angepasst. Die Stadt rechnet mit Kosten von rund 1,3 Millionen Euro. Zahlen, Daten und Hintergründe zur Kanalsanierung hat die Stadt hier zusammengefasst.
Ausnahmen für Großveranstaltungen
Immerhin drei Mal während der zehnmonatigen Bauphase wird der betroffene Abschnitt "geöffnet": Für den Rosenmontagszug am 20. Februar, den Münster Marathon am 10. September und den Münsterland Giro am 3. Oktober. Damit diese Veranstaltungen wie gewohnt stattfinden können, wird die Bergstraße kurzzeitig passierbar gemacht.
Wie ein neuer Verkehrsversuch
Die Vollsperrung der Bergstraße bringt auch ein Vorhaben der Rathauskoalition wieder ins Gedächtnis. Die Politik plant bekanntlich, die jetzt betroffene Verkehrsachse zwischen Schloss und LWL-Landeshaus in Höhe Bült für den Durchgangsverkehr zu sperren, um so die nördliche Altstadt zu entlasten. Spannend wird nun, ob nach zehn Monaten Sperrung die Autos tatsächlich zurückkommen dürfen oder ob bis dahin eine politische Entscheidung im obigen Sinne bereits getroffen ist.