Ameisenbär im Allwetterzoo

In Münsters Zoo gibt es mit Junio jetzt auch einen großen Ameisenbären.

"Junio" ist aus Frankfurt nach Münster gekommen. Das ein Vierteljahr alte Jungtier wird nicht lange allein bleiben: Im Oktober soll ein Weibchen namens Milo aus Belgien kommen. Die Ameisenbären werden bei der Nashorn-Anlage angesiedelt. Dort wurde ein Gehege von Grund auf für sie saniert. Hinter einer großen neuen Glasscheibe wird Junio voraussichtlich ab Donnerstag (05.09.) zu sehen sein.

Das ist Junio nach seiner Ankunft im Zoo.© Allwetterzoo Münster
Das ist Junio nach seiner Ankunft im Zoo.
© Allwetterzoo Münster

Die auf der IUCN Redlist als "gefährdet" angesiedelten Tiere sollen dann auch in Münster für Nachwuchs und somit den Erhalt der Art sorgen. Seit 1985 gibt es für große Ameisenbären ein europäisches Zuchterhaltungsprogramm (EEP). Von Dortmund aus koordiniert, sorgt dieses Programm neben dem Austausch der Tiere auf für die Sicherstellung der genetischen Vielfalt.

Große Ameisenbären zuletzt in den 60ern in Münster

Große Ameisenbären waren in Münster zuletzt in den 60er Jahren im alten Zoo zu sehen. Dass sie jetzt wieder hier her kommen, ist ein erster Baustein für die Umgestaltung des Allwetterzoos. Der Zoo Masterplan 2030 sieht unter anderem vor, das Gelände in drei Klimazonen einzuteilen. Dazu gehören die Tropen, mit einem "Regenwald Südamerikas": Das Tropenhaus verschwindet dafür in etwa anderthalb Jahren und wird neu aufgebaut. Dort werden dann auch Junio und Milo untergebracht.

Der Große Ameisenbär lebt in den Wäldern, Sumpf- und Graslandschaften Mittel- und Südamerikas. Er ist mit einer Kopf-Rumpflänge von bis zu 130 cm, einer Schwanzlänge von 65-90 cm und einem Gewicht von bis zu 40 kg der größte Vertreter der Ameisenbären. Mit dem schräg nach unten gerichteten, röhrenförmigen Kopf sucht er den Boden nach Insekten ab. Hat er einen Ameisen- oder Termitenhügel entdeckt, reißt er ihn mit seinen kräftigen Krallen auf und holt mit der 40-55 cm langen, wurmartigen Zunge die Beute heraus. Bis zu 150-mal pro Minute kann die Zunge herausgestreckt werden. Der Ameisenbär frisst durchschnittlich nur etwa 40 Sekunden an einem Ameisen- oder Termitenbau, um den gezielten Attacken der Insekten zu entgehen.

Wenn möglich, ist Junio ab Donnerstag (05.09.) für die Besucher zu beobachten. Natürlich nur, wenn dies aus tiermedizinischer und zoologischer Sicht dann auch vertretbar ist.

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