88.000 Besucher beim "Cityadvent"

Der "Cityadvent" mit seinen Installationen und Impulsen hat 88.000 Besucher in die besonders gestaltete Überwasserkirche gelockt. In diesem Jahr war die Ausstellung "Himmel im Spiegel" zu sehen.

© ANTENNE MÜNSTER

Im vergangenen Jahr waren 50.000 Menschen während der Adventszeit in die Überwasserkirche gekommen. Rupert König, der Leiter des Kirchenfoyers, hatte im ANTENNE MÜNSTER-Interview zu Beginn der Aktion noch auf ähnlich viele Besucher in diesem Jahr gehofft.

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Überdimensional große Kugeln aus verchromtem Blech zogen die Blicke in der Mitte der Überwasserkirche auf sich. Die Menschen, die im Kirchenraum umhergingen, haben sich in ihnen verzerrt gespiegelt. "Wir bringen triviale Christbaumkugeln in einen theologischen Zusammenhang", erklärte Rupert König, Leiter des Kirchenfoyers. Mit "Himmel im Spiegel" war die diesjährige Installation überschrieben und sie beschäftigte sich mit dem Thema "Erwartung".

Das Vorbereitungsteam um Rupert König (2. von links), Leiter des Kirchenfoyers, freut sich auf den Start des Cityadvents in der Überwasserkirche am Donnerstag, 28. November.© Bischöfliche Pressestelle/Ann-Christin Ladermann
Das Vorbereitungsteam um Rupert König (2. von links), Leiter des Kirchenfoyers, freut sich auf den Start des Cityadvents in der Überwasserkirche am Donnerstag, 28. November.
© Bischöfliche Pressestelle/Ann-Christin Ladermann

"Advent ist der Inbegriff von Erwartung", sagt König. "Wir erwarten das Kommen Gottes und dafür gibt es Vorzeichen, die uns hoffen lassen, die aber auch von Zweifeln begleitet sind." Ausdrücklich möchte der Cityadvent keinen Kontrapunkt zum Weihnachtsmarkt setzen, wohl aber zum Innehalten einladen – eine Oase inmitten des adventlichen Getümmels in der Stadt sein, betont der Organisator. Dafür hatte sich das ökumenische Team des Kirchenfoyers, des katholischen Stadtdekanats und des evangelischen Kirchenkreises einiges einfallen lassen.

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Die Vielfalt von verschiedenen Spiegeln ließ sich auf einer 2,50 x 7 Meter großen Wand erleben. Die Mitarbeiter des Cityadvents haben ihre Spiegel zusammengesucht, die den Bibelvers "Als sein Abbild, ja, als Gottes Ebenbild erschuf er die Menschen" einrahmten: "Durch die Spiegel zeigt sich auch die Vielfalt der Menschen, ja die Weite der Schöpfung Gottes."

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Bei der Hauptinstallation in der Mitte standen die formale Vollkommenheit und der Glanz der Kugeln im Kontrast zu den schemenhaften und verzerrten Umrissen der Personen, die sich im Blech spiegelten. Unter der Installation lag ein Spiegel. Wer hineinschaute, bekam den Eindruck, von oben auf die Kugeln zu blicken. Klaus Herold aus dem Vorbereitungsteam erklärt: "Die Grenze zwischen oben und unten verschwimmt. Die Frage "Wo gehöre ich hin?", begleitet den Betrachter." Mit den Kugeln und Spiegeln will sie das thematisieren, was über das irdische Leben hinausreicht, das endgültige Leben bei Gott.

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Kleinteilig wurde es im Seitenschiff der Überwasserkirche: 500 Spiegelfliesen aus Plexiglas sorgten für Reflexionen im Raum. In dem Meer von Spiegeln ließen sich Sprüche und Verse finden, die zur Auseinandersetzung mit dem Thema "Erwartung" einluden.

Vorne im Chorraum dominierten Stille und Anbetung. Auf einer großen Fläche in Form eines Davidsterns konnten die Besucher eine Kerze entzünden – vielleicht für einen Menschen, den sie im Advent in Gedanken besonders begleiteten.

Katharina Fröhle, Pastoralreferentin in der Pfarrei Liebfrauen-Überwasser, die den Organisatoren den Kirchenraum zur Verfügung stellt: "Die Kirche erscheint buchstäblich in einem anderen Licht. Darin liegt auch eine Chance, weil viele Menschen, die sich sonst weniger in Kirchen bewegen, den Raum aufsuchen und angesprochen werden."

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